Madrid (rad-net) - Sabine Spitz hat beim Mountainbike-Weltcup in Madrid erneut ihre Ausnahmestellung im deutschen Mountainbike-Sport demonstriert. Beim Rennen im Stadtpark Casa de Campo bestätigte sie gleichzeitig mit Platz vier ihre Aufwärtstendenz. Im Rennen der Männer holte sich Manuel Fumic auf Rang elf seine Olympianorm.
Der Sieg ging nach 39 Kilometern an die Norwegerin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa vor der Kanadierin Marie-Helene Prémont und der Spanierin Marga Fullana. Für Dahle-Flesjaa war es gleichzeitig der 26. Weltcup-Erfolg. Als sich in der ersten Runde eine dreiköpfige Spitzengruppe mit der späteren Podiumsbesetzung bildete war Sabine Spitz allerdings nicht mit dabei. „Ich konnte am Anfang das Tempo nicht mitgehen. Da fehlt mir vielleicht noch ein halbes oder ganzes Prozent. Schade, denn später konnte ich den Abstand nach vorne mehr oder weniger halten“, meinte Spitz.
Sie arbeitete sich unterdessen im Laufe des Rennens vom zwölften Rang sukzessive nach vorne, hatte dabei aber auf den flachen Passagen keinen Windschatten, während das Trio an der Spitze gut zusammen arbeitete und erst in der vierten von fünf Runden eine Entscheidung suchte. Zufrieden war die Olympia-Dritte aber trotzdem: „Es war auf jeden Fall richtig hier zu fahren“, so Spitz.
Die Freiburgerin Adelheid Morath erwischte den schon gewohnt schlechten Start, arbeitete sich dann aber von Position 50 noch bis auf Rang 24 nach vorne. „Ich kann einfach nicht gut starten. Danach ging es gut auch wenn mir die Flachpassagen gar nicht entgegen kommen“, sagte Morath.
Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (1:48:14 Stunden) sicherte sich im Fotofinish vor Prémont bereits ihren 26. Weltcupsieg. Fullana hatte in der letzten Runde abreißen lassen und wurde mit 1:13 Minuten Rückstand Dritte, 24 Sekunden vor Spitz. Morath hatte 6:34 Minuten Rückstand.
Der mit der Nationalen Anti-Doping-Agentur NADA und dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) im Rechtsstreit liegende Manuel Fumic aus Kirchheim/Teck war als Elfter bester Deutscher beim dritten Weltcup-Rennen in Madrid. „Ich bin froh, dass ich die Olympia-Norm geschafft habe und der Stress jetzt weg ist“, sagte Manuel Fumic, nachdem er mit 1:51 Minuten Rückstand auf Weltcupsieger Julien Absalon (Frankreich/2:12:30 Stunden) die Ziellinie überquert hatte. Absalon feierte damit seinen dritten Erfolg in Serie.
Bis zur vierten von sieben Runden hatten noch 25 Fahrer gemeinsam in Front gelegen. Dann wurde das Tempo plötzlich verschärft und acht Fahrer blieben übrig. Nachdem Absalon noch einmal verschärft hatte konnte nur noch Hermida folgen, den der Franzose erst im Finale entscheiden distanzieren konnte.
Fumic fuhr als einziger Deutscher in der großen Spitzengruppe, hielt sich aber immer zurück. Noch anfangs der fünften Runde, lag er nur auf dem 23. Rang. „Ich bin ein taktisches Rennen gefahren und habe lange gewartet. Ich wusste, dass man sich das hier gut einteilen muss“, so Fumic. In den letzten beiden Runden schob er sich immer weiter nach vorne, ohne das große Risiko zu gehen.
Gemeinsam mit Rang fünf von der Weltmeisterschaften aus dem vergangenen Jahr ist der 26-Jährige jetzt der erste deutsche Cross-Country-Biker, der die geforderte Norm für die Olympischen Spiele komplett erfüllt hat. Ob er in Peking an den Start gehen kann, müssen allerdings die Gerichte entscheiden. Fumic hatte wie sein Bruder keine erforderliche „Whereabout-Erklärung“ abgegeben um der NADA die üblichen Trainingskontrollen zu ermöglichen.
Wolfram Kurschat konnte sein Ziel, sich mit einem Platz unter den besten 15 ebenfalls die Norm zu sichern, nicht umsetzen. Er kam nur als 86. aus der ersten Runde, fuhr sich dann zwar kontinuierlich nach vorne, doch mehr als Rang 34 mit 5:24 Minuten Differenz waren nicht zu holen. „Ich wollte nichts riskieren. Da gab es viele Stürze und ich dachte mir entweder es geht noch über die Distanz oder eben nicht.“ Kurschat bleiben jetzt noch zwei Weltcup-Rennen um noch einmal unter die besten 15 zu fahren.