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Gold für die Verfolgerinnen Elke Gebhardt, Verena Jooß und Alexandra Sontheimer. Fotos: UCI
17.02.2008 18:32
Weltcup: Gold für die Verfolgerinnen, Bronze für Glöß

Kopenhagen (rad-net) - Gold und Bronze für die deutschen Damen: Elke Gebhardt, Verena Jooß und Alexandra Sontheimer haben beim Bahn-Weltcup in Kopenhagen die Mannschaftsverfolgung gewonnen, Dana Glöß holte Bronze im Keirin. Das Trio des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) setzte sich im Finale im Velodrom von Ballerup in souveräner Manier gegen die Auswahl aus den Niederlanden durch. Bereits in der Qualifikation hatte die Mannschaft aus Merdingen, Ettlingen und Freiburg mit 3:33,852 Minuten über die 3000 Meter die beste Zeit vorgelegt.

Das war offenbar die optimale Taktik: „Wir haben uns einfach mal richtig was zugetraut“, so Verena Jooß gegenüber rad-net. „Unsere Ansage war, wir geben schon in der Qualifikation mal richtig Gas und fahren nicht so zimperlich. Weil wenn man ins große Finale kommt, ist alles drin.“ Das unterstrich das Trio im Finale mit 3:30,685 Minuten und fast zwei Sekunden Vorsprung auf die Niederländerinnen, die 3:32,666 Minuten fuhren. Damit überraschte sich das deutsche Trio selbst: „Wir wollten auf jeden Fall eine Medaille“, so Jooß, „aber mit Gold hatten wir dann doch nicht gerechnet“. Dabei sieht sie für die Weltmeisterschaft sogar noch Potential. Der Wettbewerb der Mannschaftsverfolgung ist in dieser Saison neu im internationalen Weltcup-Programm und wird Ende März erstmals auch bei den Weltmeisterschaften ausgetragen. „Wir sind schon harmonisch gefahren“, so Jooß im Gespräch mit rad-net, „aber wir können uns auf jeden Fall noch steigern“. Dafür soll dann unter anderem Charlotte Becker sorgen, die sich derzeit in Australien gezielt auf die WM in Großbritannien vorbereitet.

Siegerehrung Keirin Frauen. Foto: UCI Für die zweite Medaille aus deutscher Sicht sorgte am Nachmittag Dana Glöß. Die 25-Jährige aus Berlin holte sich im Trikot des Teams „rad-net.de“ Bronze im Keirin. Ihre Teamkameradin Christin Muche wurde Zweite des kleinen Finals. Die 24-Jährige aus Chemnitz belegte in der Gesamtabrechnung in Kopenhagen damit Platz acht. Jane Gerrisch und Miriam Welte waren schon in der Qualifikation ausgeschieden.

Die Sprinter Stefan Nimke und Matthias John aus dem Team „rad-net.de“ schieden am heutigen Vormittag im Achtelfinale aus. Teamsprint-Olympiasieger Nimke aus Schwerin verlor auf der Bahn am nord-westlichen Stadtrand der dänischen Hauptstadt gegen den Japaner Kasunari Watanabe, der deutsche Meister John unterlag dem Franzosen Kevin Sireau, der anschließend auch das Finale für sich entschied. Beide Deutsche, die am Ende auf den Plätzen 13 (Nimke) und 16 (John) landeten, hatten an den Vortagen über Übelkeit und Erbrechen geklagt. Der WM-Fünfte Maximilian Levy aus Cottbus hatte wegen des Rotavirus vorzeitig die Heimreise angetreten. Für Carsten Bergemann und René Enders war dagegen bereits in der Qualifikation Schluss. Bergemann landete auf Position 19, Enders auf Platz 31. Die Medaillen gingen neben Sireau an den Briten Chris Hoy und den Ukrainer Andriy Vynokourov.

Im Madison der Männer holte das einzige deutsche Team Platz acht. Das BDR-Duo Henning Bommel und Marcel Kalz hatte sich seinen Platz im Finale durch Rang neun im zweiten Vorlauf gesichert, im Finale konnten die Berliner zwar in drei Wertungen punkten, kamen aber nicht über Platz acht hinaus.

Für den Bahnvierer hat zwei Tage nach dem unbefriedigenden siebten Platz die Ursachenforschung begonnen. Nachdem Robert Bartko (Ludwigsfelde), Henning Bommel (Berlin), Daniel Becke (Erfurt) und Patrick Gretsch (Ringleben) in Kopenhagen beinahe alle Chancen auf einen Startplatz bei den Olympischen Spielen eingenbüßt haben, übten die Akteure auch Selbstkritik. Wir müssen einsehen, dass in der Saison-Vorbereitung einiges schiefgelaufen ist und wir den Nominierungsweg für die Olympischen Spiele unterschätzt haben. Das Ergebnis ist unbefriedigend“, so Robert Bartko. „Jetzt müssen wir hoffen, dass wir vernünftig zur WM kommen.“

Dass sich das einstige Flaggschiff des deutschen Bahnradsports dort in letzter Sekunde das Ticket für Peking sichern könnte, glaubt aber auch Burckhard Bremer, Sportdirektor des BDR nicht mehr. „Ich denke, der Zug Richtung Olympia ist abgefahren. Die Chance auf eine Teilnahme ist jetzt minimal“, so Bremer. Obwohl das Quartett in der internationalen Rangliste um zwei Plätze nach oben kletterte, hat es auf die entscheidenden Qualifikationsplätze weiter Boden verloren. Ganz aufgeben wollen die Bahnfahrer aber trotzdem nicht. Noch ist nichts verloren. Jetzt geht es bei der Weltmeisterschaft in Manchester um Alles oder Nichts“, sagte Daniel Becke.

Elke Gebhardt
Verena Jooß
Alexandra Sontheimer
Dana Glöß

Weltcup in Kopenhagen: 1. Tag - Jooß fehlen fünf Hundertstel
Weltcup in Kopenhagen: 2. Tag - Kluge mit Gesamtweltcup

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