Andorra (rad-net) - Zum Auftakt des MTB-Weltcup-Wochenendes in Andorra haben
Elisabeth Brandau und Manuel Fumic im Short Track-Wettbewerb die Plätze neun und
zehn belegt. Die Sieger feierten Premiere. Die 22-jährige Schweizerin Alessandra
Keller gewann in La Massana ihr erstes Weltcup-Rennen und Henrique Avancini
feierte den ersten Weltcupsieg eines Brasilianers überhaupt.
Elisabeth Brandau hatte das Pech, dass ihr beim Warmfahren ihre absenkbare
Sattelstütze kaputt ging. Sie musste schnell wechseln, bekam aber nur eine fixe
Stütze. Mit dieser ungewohnten Situation hatte sie dann auch etwas Probleme.
Dennoch verkaufte sich Brandau sehr gut und kämpfte sich nach Runde eins bis ins
Ziel von Position 15 bis auf neun nach vorne. Mit 41 Sekunden Rückstand auf
Alessandra Keller (20:12) rollte sie schließlich über die Ziellinie. «Es war
sehr komisch mit der fixen Sattelstütze, oben an der Kuppe konnte ich nie Druck
entfalten», erklärte Brandau. «Aber für die Höhenlage bin ich sehr zufrieden.
Ich war doch sehr skeptisch.»
Adelheid Morath aus Freiburg fuhr bei ihrem Wiedereinstieg nach
Schlüsselbeinbruch als 22. ins Ziel (+1:35). Aus der letzten Startreihe der 40
Damen fuhr sie langsam nach vorne und drei Runden vor Schluss war sie nicht mehr
weit weg vom begehrten 16. Platz, der für Sonntag eine Startposition in der
zweiten Reihe garantiert hätte. «Die Beine waren gut und ich bin gut nach vorne
gekommen, aber leider habe ich in der drittletzten Runde einen kleinen Fehler
gemacht, bin weg gerutscht und hatte deshalb keine Chance mehr auf die Top 16»,
erklärte Morath. «Das war mein Fehler, bin kurz unkonzentriert gewesen.»
Alessandra Keller fuhr ein kluges Rennen, übernahm in der vorletzten Runde
von ihrer Landsfrau Jolanda Neff die Führung und fuhr schließlich nach sieben
930 Meter langen Runden in 20:12 Minuten mit neun Sekunden Vorsprung auf Annika
Langvad (Dänemark) ins Ziel, die bisher alle drei Short Track-Wettbewerbe
gewonnen hatte. Langvad bezwang die Ungarin Barbara Benko im Sprint um Rang
zwei, während Weltmeisterin Neff mit 17 Sekunden Differenz Vierte wurde.
Die Weltmeisterin glaubt nicht, dass ihre Attacke zu früh gekommen ist. «Wenn
ich bessere Form hätte, dann hätte ich durchziehen können. Aber mit dem
aktuellen Formstand geht das noch nicht. Die vorne haben das sicher verdient.
Die nächste Chance ist am Sonntag.»
Herren: Fumic muss vom Bike und verliert Anschluss
Ein kleiner Zwischenfall mit dem Neuseeländer Sam Gaze brachte den Kircheimer
Manuel Fumic bei den Herren um die Chance unter die besten Acht zu fahren und
sich damit für Sonntag die erste Startreihe zu sichern. Gaze drückte sich am
Deutschen Meister vorbei, kam dann aber aus dem Gleichgewicht und strauchelte.
Das zwang auch Fumic aus den Pedalen. «Schade», bedauerte Fumic. «Aber es war
ein Schritt nach vorne. Ich habe diese Woche schon gemerkt, dass es besser geht
als im Val di Sole und die zweite Startreihe ist auch okay. Am Ende konnte ich
noch ein paar Körner für Sonntag sparen.» Er rollte mit 15 Sekunden Rückstand
als Zehnter über die Linie.
Sein Cannondale-Teamkollege Henrique Avancini sorgte für die Überraschung. Er
war ständig vorne präsent und übernahm viel Führungsarbeit. Nachdem eine Attacke
Mathieu van der Poels (Niederlande) gekontert war, übernahm Avancini in der
Schlussrunde noch mal die Spitze und riss eine kleine Lücke, die ihm nach 19:53
Minuten den ersten Sieg eines Brasilianers im Weltcup einbrachte. Eine Sekunde
hinter ihm sprintete Mathieu van der Poel auf Rang zwei vor dem Italiener
Gerhard Kerschbaumer und dem Schweizer Nino Schurter.-