Madrid (dpa) - IOC-Präsident Jacques Rogge hat bei der Eröffnung
der Welt-Anti-Doping-Konferenz in Madrid eine Klärung des spanischen
Doping-Skandals «Operation Puerto» angemahnt. «Ich hoffe, dass dieser
Fall zu einem guten Ende gebracht wird. Wir sind gespannt, was für
ein Urteil das oberste spanische Gericht finden wird», sagte der
Belgier am Donnerstag vor rund 1500 Teilnehmern. Bei dem Skandal um
den Arzt Eufemiano Fuentes waren bei Razzien große Mengen von
Doping-Mitteln, Blutbeuteln und Listen mit Codenamen gefunden worden.
Die Spuren dieses Falles führten auch zu dem früheren Tour-de-France-
Sieger Jan Ullrich.
Im Zentrum der Anti-Doping-Konferenz steht bis Samstag die
Verabschiedung des neuen Welt-Anti-Doping-Codes, der flexiblere
Sanktionierungsmöglichkeiten im Einzelfall von bis zu vier Jahren
Sperre bei schweren Verstößen enthält. Vorgesehen ist zudem eine
erweiterte Kronzeugenregelung, die Athleten zu Aussagen über Doping-
Verstöße Dritter ermuntern soll, und mit einer Strafreduzierung von
bis zu 75 Prozent verbunden sein kann. Die Entscheidung über die
umstrittene «Ein-Stunden-Regel», bei der Athleten bestimmen können,
zu welcher Stunde sie zu einem Doping-Test zur Verfügung stehen, wird
aller Voraussicht nach vertagt.