Berlin (dpa) - Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hat sich in den Fall Danilo Hondo eingeschaltet. Die vorläufige Aussetzung der Sperre, die der Internationale Sportgerichtshof CAS gegen den des Dopings überführten Profi ausgesprochen hatte, ändere nichts an der Schuldfrage.
Das von der Hondo-Verteidigung angerufene Oberste Kantonsgericht des Waadtlandes, in dem der Lausitzer Radprofi seinen Wohnsitz hat, hatte das CAS-Urteil am 16. März per Einstweiliger Verfügung bis zu einem endgültigen Richterspruch aufgehoben. Damit war Hondo, der auf diesem Weg als erster Athlet ein CAS-Urteil wenigstens vorläufig revidierte, wieder startberechtigt.
Das Startrecht vom 1. April an konzidierte vor zwei Tagen auch der Radsport-Weltverband UCI. Allerdings ist der 32-jährige Sprinter mit Wohnsitz Ascona weiter auf der Suche nach einem Rennstall, der ihn verpflichtet. Die UCI hatte darauf hingewiesen, dass unabhängig vom Schweizer Richterspruch der «Code de Conduite» gelte, nach dem sich alle Profiteams verpflichtet hatten, einen Dopingsünder nach Ende der Sperre zwei Jahre nicht zu beschäftigen.
Hondo war bei der Murcia-Rundfahrt am 3. und 4. März 2005 positiv auf das Aufputschmittel Carphedon getestet worden. Der Schweizer Verband hatte ihn daraufhin bis 31. März 2006 gesperrt. Die auch von der WADA angestrengte Berufung vor dem CAS in Lausanne ergab eine Strafverlängerung um ein Jahr.
«Es ist bedauerlich, dass es verschiedene Behandlungen für Athleten, die in der Schweiz ansässig sind, und andere, gibt. Ich hoffe, das ist keine Einladung für alle Athleten, in die Schweiz zu ziehen», sagte CAS-General-Sekretär Matthieu Reeb.