Düsseldorf (rad-net) - Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat fünf Weltverbänden wegen unzureichender Trainingskontrollen mit Konsequenzen gedroht. «Das betrifft Handball, Volleyball, Turnen, Ringen und Modernen Fünfkampf», erklärte WADA-Präsident John Fahey in einem Interview mit der «Sport-Bild» (Mittwoch-Ausgabe). «Sie haben es Ende 2008 versäumt, die Anordnung der WADA zu folgen, den Code zu erfüllen.»
Die Frist sei daraufhin um sechs Monate verlängert worden. Nun haben die Verbände Zeit bis zur Sitzung des WADA-Vorstandes am 9. und 10. Mai in Montreal, für Besserung zu sorgen. Falls es keine Reaktion geben sollte, droht sogar der Ausschluss von Olympischen Spielen. «Es wird Konsequenzen geben, aber über die können wir erst dann sprechen. Ich möchte nicht spekulieren», sagte Fahey.
Enttäuscht zeigte sich der Australier über die Einstellung des Fußball-Weltverbandes FIFA zum neuen Meldesystem für Doping- Kontrollen der WADA. «Ich finde die Haltung der FIFA sehr enttäuschend und ziemlich frustrierend, denn das neue System war einstimmig verabschiedet worden», so Fahey.
Dazu, dass die FIFA unverdächtige Spieler im Urlaub nicht mehr kontrollieren lassen will, sagte er: «Für Alkohol am Steuer gibt es in den meisten Ländern harte Strafen. Es wäre aberwitzig zu fordern, dass man bei so einem Gesetz im Urlaub unter Alkoholeinfluss fahren dürfte.» Wenn man vorschlage, dass Athleten, wie Fußballer etwas Freizeit haben sollten, «dann ist das eine Einladung für Dopingbetrüger, in dieser testfreien Zeit Mittel zu nehmen».