Berlin (dpa) - Jan Ullrich drohen weitere juristische
Auseinandersetzungen, auch wenn die Staatsanwaltschaft Bonn wie
angekündigt am Montag die Einstellung der Ermittlungen gegen den Ex-
Radprofi bekanntgeben wird. Der ehemalige Rennstall-Besitzer Günther
Dahms («Coast»), der von Ullrich auf Zahlung angeblich fehlender
Gehälter aus dem Jahr 2003 verklagt wurde, will nach Informationen
des Magazins «Der Spiegel» (Montag-Ausgabe) nicht zahlen.
Der frühere Manager des Coast-Teams, in dem Ullrich vor fünf
Jahren vier Monate lang beschäftigt war, lehne Zahlungen ab. Der
Essener Freizeitmoden-Hersteller begründet sein Vorgehen damit, dass
er «nach den Enthüllungen der vergangenen Monate» davon ausgeht, dass
«Ullrich auch damals gedopt» gewesen sei. Ullrich hat jegliche
Doping-Beschuldigungen stets von sich gewiesen.
Außerdem läuft ein Prozess zwischen Ullrich und dem Molekular-
Biologen Werner Franke in Hamburg wegen angeblicher Falschaussage des
Wissenschaftlers. Franke hatte behauptet, Ullrich hätte 35 000 Euro
an den spanischen Doping-Arzt Eufemiano Fuentes gezahlt. Die
Staatsanwaltschaft Bonn hat zumindest einen Zahlungsverkehr in Höhe
von 25 000 Euro belegt und per DNA-Abgleich nachgewiesen, dass 4,5
Liter bei Fuentes' gelagertes Blut Ullrich zuzuschreiben sind.