Berlin (dpa) - Der langjährige Präsident des Deutschen Sportbundes, Manfred von Richthofen, hält nach den jüngsten Doping- Bekenntnissen ein Einfrieren von staatlichen Fördergeldern für den Radsport für erwägenswert.
«Es liegt jetzt am Bundesinnenminister und am Deutschen Olympischen Sportbund, inwieweit man da Einschnitte vornimmt. In jedem Fall muss man genauer hinsehen, als man es in der Vergangenheit getan hat», sagte von Richthofen der «Berliner Zeitung».
Das Einbehalten von Fördermitteln könne durchaus eine geeignete Maßnahme im Antidoping-Kampf sein: «Leistungssport kann man nur betreiben, wenn man auch die entsprechenden finanziellen Grundlagen hat. Wenn dieser Leistungssport aber nicht mehr nach moralisch-ethischen Grundsätzen vollzogen wird, muss man sehen, dass man auch zu finanziellen Einschnitten greift», sagte von Richthofen, der von 1994 bis 2006 an der Spitze des organisierten deutschen Sports stand. Der ehemalige DSB-Präsident forderte die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender dazu auf, ihre Übertragung der Tour de France zu beenden.