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Tiago Ferreira und Ben Zwiehoff auf der Strecke. Foto: Volcat
16.04.2017 18:06
Volcat Etappen-Rennen: Zwiehoff muss nur den Weltmeister ziehen lassen

Madrid (rad-net) - Der Essener Bergamont-Fahrer Ben Zwiehoff hat das dreitägige Volcat-Etappenrennen in Spanien auf dem zweiten Rang beendet. Nur Marathon-Weltmeister Tiago Ferreira von DMT Racing war bei dem S2 dotierten Rennen schneller als Zwiehoff. Hinter dem Tschechen Jiri Novak (DMT) belegte Max Holz (German Technology Racing) einen starken vierten Platz. Bei den Damen gab es zum Abschluss noch einen deutschen Etappensieg.

Am dritten und letzten Tag drehte Tiago Ferreira das Geschehen noch zu seinen Gunsten. Entscheidend war dabei, dass der bis dahin Gesamtführende Jiri Novak nach rund 15 von 44 Kilometern der Schluss-Etappe einen Hinterrad-Defekt erlitt. Bis dahin waren seine DMT-Teamgenossen für den Tschechen gefahren. Die Spitzengruppe wollte eigentlich auf Novak warten, «fairerweise», wie Ben Zwiehoff erzählte. Doch Ferreira hätte ihm dann zu verstehen gegeben, dass es weiter gehe, weil es bei dem Tschechen länger dauern würde.

Taktisch klug zu Gesamtrang zwei
«Das fand ich komisch weil mit Periklis Ilias noch ein Fahrer aus dem Team dabei war und ihm eigentlich sein Laufrad hätte geben können», erklärte Zwiehoff.

Wie auch immer: Ferreira erhöhte das Tempo und Zwiehoff ging als Einziger erst mal mit. «Am steilsten Berg konnte ich ihn aber nicht mehr halten und habe dann auf die Gruppe hinter mir gewartet, in der auch Max Holz drin war», berichtet Zwiehoff. «Wir haben dann versucht taktisch klug unsere Gesamtwertungs-Plätze abzusichern.»

Ben Zwiehoff machte vor allem auf den letzten Kilometern viel Führungsarbeit, um sich die Chance zu wahren im Gesamtklassement noch an Novak vorbei zu gehen. 2:15 Minuten hatten ihn nach zwei Tagen vom Spitzenreiter getrennt.

Das Engagement hat sich gelohnt. Der 23-Jährige landete am Ende auf Platz zwei und nahm 70 Weltranglistenzähler mit. «Das kann ich kaum glauben nach den Dramen, die ich hier die beiden vergangenen Jahre erlebt habe», meinte Zwiehoff, die Rundfahrt 1:34 Minuten hinter Ferreira (7:31:18 Stunden) beendete.

Zwiehoffs Führungsarbeit bereitet das Finale vor
Max Holz düpierte im Finale den Rest der sechs Fahrer starken Verfolgergruppe. Rund 600 Meter vor dem Ziel griff er an und konnte seine führende Position über die Ziellinie bringen, 51 Sekunden hinter Ferreira. «Durch Bens Führungsarbeit konnte ich mich für den Sprint gut schonen», erklärte Max Holz. Das war auch deshalb wichtig, weil er sich dadurch den zwei Sekunden hinter ihm liegenden Spanier Francesc Guerra (Buff Scott) vom Leib halten konnte und in der Gesamtwertung seinen vierten Rang verteidigen. «Ich bin sehr zufrieden. Es lief alles perfekt, Form und Beine sind sehr gut», bilanzierte Holz, der am Ende 5:44 Minuten Rückstand hatte und 3:18 Minuten hinter dem Dritten Novak lag.

Etappe 1: Holz wird aus der Gruppe «rausgekickt»
Am ersten Tag, der über 58 Kilometer führte, übernahm der Tscheche Jiri Novak mit seinem Etappensieg das Leadertrikot. Sein Teamkollege Tiago Ferreira erwischte keinen glücklichen Tag, kam mit der vierköpfigen Gruppe, zu der auch Max Holz (6.) gehörte, als Siebter ins Ziel und 3:11 Minuten.

Ben Zwiehoff hielt in einer vierköpfigen Spitzengruppe mit. Neben Novak gehörten auch die italienischen Braidot-Brüder Luca und Daniele dazu. «Die Beine liefen fünf Tage nach Bad Säckingen erstaunlich gut. Gerade in den Trails und am Berg ging es richtig gut vorwärts», erklärte Zwiehoff nach der Auftakt-Etappe, di er mit 1:10 Minuten Rückstand auf Novak schließlich auf Rang vier beendete.

Max Holz war lange Zeit als fünfter Fahrer in der Spitzengruppe vertreten. «Ich wurde dann zweimal durch zu aggressive Fahrerweise aus der Gruppe rausgekickt», berichtete Holz. Beim zweiten Mal musste er die Gruppe ziehen lassen und war ab Kilometer 26 alleine unterwegs – bis er kurz vor dem Ende von der Dreier-Gruppe mit Ferreira eingeholt wurde.

Etappe 2: Zwiehoff hält lange dagegen
Auf der zweiten Etappe fehlten die Braidot-Brüder in den vorderen Reihen und Tiago Ferreira übernahm das Kommanda. Der bis dato dreifache Sieger des Volcat-Etappenrennens gewann die 77 Kilometer lange Königsetappe 1:31 Minuten vor seinem Teamgenossen Jiri Novak, der aber sein orangenes Führungstrikot verteidigen konnte. Ben Zwiehoff hielt lange dagegen und erreichte mit 2:36 Minuten Rückstand als Dritter das Ziel.

Das brachte ihn auf Gesamtrang drei, während sich Max Holz damit auf Position vier verbesserte. Holz gehörte auch am Samstag zur Verfolgergruppe Nummer eins. 4:54 Minuten zurück erreichte er drei Sekunden hinter dem viertplatzierten Mirko Tabacci (Olympia Factory Cycling) als Tages-Siebter das Ziel.

Strähle Zweiter in der U23-Wertung
Lysander Kiesel belegte 7:40 Minuten zurück Platz zehn, Sven Strähle landete als bester U23-Fahrer auf Rang 13 (+8:48). Den Tagessieg in der U23 holte sich der Böbinger, der am ersten Tag durch einen Defekt zurückgefallen war, auch auf der finalen Etappe und war am Ende als 18. (+22:12) zweitbester U23-Fahrer im Feld vor Tim Feinauer (+29:39), der als Gesamt-24. auch noch zwei Weltranglistenpunkte mitnahm.

Lysander Kiesel musste am letzten Tag noch kämpfen, verlor zwei Positionen in der Gesamtwertung und beendete die drei Tage auf Platz 14 (+19:46).

  Damen: Etappensieg für Bettina Janas
Bei den Damen gewann Claudia Galicia (Cerdanya Skimo) souverän die Gesamtwertung. Am finalen Tag triumphierte jedoch die Freiburgerin Bettina Janas (Sportograf.com), die drei Sekunden vor der Spanierin über die Ziellinie rollte und sich damit in der Gesamtwertung von Rang acht auf sechs (+23:01) nach vorne schob. Stefanie Dohrn (Pschick Group Racing) rutschte von Position sieben auf neun (+ 31:56) zurück.

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