Apeldoorn (dpa) - Kristina Vogel ist nicht zu stoppen. Nach dem Erfolg zum WM-Auftakt im Teamsprint gewann die Erfurterin bei den Titelkämpfen der Bahnradsportler im niederländischen Apeldoorn auch das Sprint-Turnier.
In einer Neuauflage des Vorjahres-Endlaufs besiegte die 27-Jährige am Freitagabend die Australierin Stephanie Morton 2:1. Platz drei belegte Pauline Grabosch aus Magdeburg nach einem 2:0 gegen Wai Sze-Lee aus Hongkong.
«Kristina hat wieder einmal ihre Ausnahmestellung bewiesen und sich durchgekämpft, nachdem sie am ersten Tag etwas schwer ins Turnier gekommen war. Einfach nur stark», sagte Bundestrainer Detlef Uibel. Vogel verneigte sich mit deutscher Fahne in der Hand vor dem Publikum auf der Zielgerade.
Mit dem Titel im Sprint schloss sie zu ihrer Rivalin Anna Meares auf. Die nicht mehr aktive Australierin ist wie Vogel ebenfalls zweimalige Olympiasiegerin und elffache Weltmeisterin. Mit insgesamt sechs Olympia- und 26 WM-Medaillen liegt sie aber noch vor Vogel (3/16).
Im Halbfinale hatte Vogel mit 2:0 Läufen ihre Teamsprint-Kollegin Pauline Grabosch ausgeschaltet, mit der sie zum Auftakt ihr erstes Gold in Apeldoorn geholt hatte. «Das war für mich das entspannteste WM-Halbfinale seit 27 Jahren», sagte Uibel, seit 1991 verantwortlich.
Felix Groß aus Leipzig belegte zuvor in der 4000-Meter-Einerverfolgung einen guten fünften Platz. Der 19-jährige WM-Debütant verbesserte seine persönliche Bestzeit um knapp acht Sekunden auf 4:15,303 Minuten. Es siegte der Italiener Filippo Ganna in 4:13,607.
Der Cottbuser Maximilian Levy, am Donnerstag Bronzemedaillengewinner im Keirin, steht etwas überraschend im Viertelfinale des Sprint-Turniers und trifft hier am Samstag auf den Briten Ryan Owens. Maximilian Beyer aus Berlin verzichtete nach Magenproblemen auf einen Start im Punktefahren.
Keine bestätigten Nachrichten gab es zunächst zum Gesundheitszustand des verunglückten US-Kampfrichters Andrew McCord. Der Starter des Rennens war am Nachmittag mit etwa 50 km/h von der Hongkong-Chinesin Xianjuan Diao umgefahren worden, nachdem McCord die Bahn betreten hatte. Der erfahrene Kommissär wollte nach einem Sturz Trümmer von der Piste beseitigen. Er soll Kopfverletzungen erlitten haben. Am späten Abend hieß es, McCord sei in einem stabilen Zustand.
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