Erfurt (dpa) - Die Staatsanwaltschaft Erfurt hat das Ermittlungsverfahren gegen den Sportdirektor des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), Burckhard Bremer, vorbehaltlos eingestellt. Wie der Verband mitteilte, hätten die Ermittlungen ergeben, dass sich Bremer nicht strafbar gemacht hat.
Der Rechtsanwalt der Thüringer Radprofis Daniel Becke (Erfurt) und Sebastian Siedler (Gera), Siegfried Fröhlich, hatte Bremer wegen falscher eidesstattlicher Versicherung im Zusammenhang mit den juristischen Auseinandersetzungen um Beckes und Siedlers Zugehörigkeit zur Nationalmannschaft angezeigt.
Die beiden Verfolgungsspezialisten waren gemeinsam mit Jens Lehmann (Leipzig) und Christian Bach (Erfurt) bei der Bahnrad-Weltmeisterschaft 2003 in Stuttgart aus dem Nationalteam ausgeschlossen und gesperrt worden. Bei den Welttitelkämpfen hatte sich das Quartett geweigert, zusammen mit Robert Bartko und Guido Fulst (beide Berlin) in der 4000-m-Mannschaftsverfolgung zu fahren. Becke war trotz seines Boykotts und der Reduzierung seiner Strafe vom BDR für Athen vorgeschlagen worden. Doch das Nationale Olympische Komitee für Deutschland (NOK) nominierte ihn nicht. In Sydney hatten Bartko, Becke, Fulst und Lehmann zusammen noch die Goldmedaille geholt.
Auch Lehmann will nach seiner Nichtnominierung für die Olympischen Spiele in Athen den BDR verklagen. «Präsidentin Sylvia Schenk und Sportdirektor Bremer haben mich willkürlich um meine Einsätze bei Weltcups, Weltmeisterschaften und Olympia gebracht und mir dadurch Schaden zugefügt. Deshalb werde ich sie verklagen», hatte Lehmann bereits erklärt.