Bonn/Madrid (dpa) - Die Bonner Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der in Spanien ausgehobene Doping-Ring den deutschen Radsport-Star Jan Ullrich bereits seit 2003 mit «verbotenen Mitteln» versorgt hat.
Dabei stützt sie sich nach den Worten von Fred Apostel, Sprecher der Anklagebehörde, auf die Ergebnisse des vorliegenden spanischen Polizeiberichtes. «Wir haben keinerlei eigene Erkenntnisse und stützten unser Rechtshilfe-Ersuchen auf die Berichte der spanischen Polizei ... Um die Basis dieses Berichts zu verifizieren, baten wir die spanische Polizei um Mithilfe», erklärte Apostel.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Ullrich, seinen langjährigen persönlichen Berater Rudy Pevenage (Belgien) und den spanischen Profi Oscar Sevilla wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz sowie Betrug. Die spanische Tageszeitung «El País» hatte die Doping-Machenschaften um die Mediziner Eufemiano Fuentes und José Merino Bartres am 23. Mai aufgedeckt und damit den größten Doping-Skandal der Radsport-Geschichte in Gang gebracht.