Brüssel (dpa) - Der belgische Radprofi Frank Vandenbrouke war bei seinem Sieg beim Frühjahrs-Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich 1999 nach eigener Aussage gedopt. Er hätte sich damit aber keinen Wettbewerbs-Vorteil verschafft, weil «ich zu einhundert Prozent sicher bin, dass ich nichts anderes genommen hatte, als der zweite, dritte, vierte, fünfte», sagte Vandenbroucke in einem Interview mit dem belgischen Männer-Magazin «Che». Ein Großteil der Konkurrenz hätte laut Vandenbroucke «mit den gleichen Waffen» gekämpft. Es hätte sich um ein «ehrliches Rennen mit einem ehrlichen Resultat» gehandelt, sagte der Belgier, der mehrmals in seiner Karriere wegen Doping-Vergehen bestraft wurde.
Der umstrittene Belgier, der in seinem Heimatland einst als angehender Eddy-Merckx-Nachfolger gehandelt wurde, schätzt seinen Sieg 1994 bei der Mittelmeer-Rundfahrt am höchsten ein. Da sei er ungedopt gefahren, behauptete Vandenbroucke und wies auf seine damaligen - unverdächtigen - Blutwerte hin: «Ich habe Fahrer mit einem Hämatokritwert von 60 geschlagen, meiner war 42.» Die Konkurrenz sei «präpariert» worden.
Der 34-Jährige wäre beinahe Team-Kollege des Doping-Kronzeugen Jörg Jaksche geworden. Beide hatten bei Cinelli unterschrieben - die Formation aus San Marino erhielt vom Weltverband UCI jedoch keine Lizenz. Jetzt heuerte Vandenbroucke beim drittklassigen Continental-Team Fuga-Down Under an und will demnächst in die Saison 2009 starten. Jaksche sucht weiter nach einem Arbeitgeber.