Wageningen (rad-net) - Annemiek van Vleuten kann die Entscheidung des IOC, die Olympischen Spiele 2020 zu verschieben, nachvollziehen. Im Interview mit «Cyclingnews» bestärkte die amtierende Straßen-Weltmeisterin, dass sie um die globale Gesundheit deutlich mehr besorgt sei, als um die Spiele in Tokio.
«Ich war nicht überrascht. Ich hatte das bereits erwartet und war auch ehrlich gesagt nicht wirklich besorgt, denn die globale Gesundheit macht mir mehr Sorgen, als Olympia», kommentierte die Fahrerin vom australischen Team Mitchelton Scott. Insgesamt sei sie froh, dass die Entscheidung nun gefallen ist und sich Teilnehmer und Veranstalter darauf einstellen können.
«Nun können sich die Athleten fokussieren und die Gesundheitsmaßnahmen ihrer jeweiligen Heimatländer befolgen, ohne sich über die Spiele Gedanken zu machen. Die Menschen sind ohnehin wegen des Virus gestresst und dadurch, dass sie ihre Zeit drinnen verbringen müssen», argumentierte die 37-Jährige weiter, die sich in dieser Saison besonders auf die Frühjahrsklassiker, Olympischen Spiele und die Weltmeisterschaft konzentrieren wollte. Die Frühjahrsklassiker fallen für die Damen aber genauso aus wie die für die Männer.
Die Verschiebung der Spiele garantiere nun immerhin eine gerechte Auswahl der Athleten, da sich die Sportler im nächsten Jahr wieder gewohnt auf die Wettbewerbe konzentrieren und vorbereiten könnten. Van Vleutens Meinung nach sei es nicht fair gewesen, einigen Sportlern, egal aus welcher Sportart, die Möglichkeit zur Qualifizierung zu nehmen, da manche Athleten aufgrund von nationalen Ausgangssperren nicht trainieren können.
Neben Van Vleuten hat sich auch der amtierende Straßenweltmeister der Herren, Mads Pedersen, bereits positiv zu der Entscheidung des IOC geäußert. Der 24-jährige Däne von Trek-Segafredo veröffentlichte in den sozialen Netzwerken seine Unterstützung: «Für mich ist es gut, dass die Spiele in Tokio verschoben werden. Es zeigt, dass wir über den Sport hinaus denken und die Gesundheit der Weltbevölkerung priorisieren! Ich unterstütze diese Entscheidung zu 100 Prozent.»
Die Entscheidung sei zu dem richtigen Zeitpunkt getroffen worden, obwohl sie für diejenigen Athleten, die ihre Saison auf Olympia ausgerichtet haben, schlimm sei. Trotzdem spricht der Profi seinen Kollegen und Fans Mut zu: «Wir werden alle stärker zurückkommen, innerhalb wie außerhalb des Sports!»
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