Grosseto (rad-net) - Annemiek van Vleuten wird ab kommenden Freitag als Titelverteidigerin beim Giro Rosa, dem Giro d'Italia der Frauen, antreten. Die Welt- und Europameisterin auf der Straße bildet mit Amanda Spratt eine Doppelspitze beim Team Mitchelton-Scott und ist zuversichtlich, dass sie das dritte Jahr in Folge gewinnen kann.
«Ich war wieder in Italien, um mich mental ein bisschen zu entspannen und ein bisschen in der Höhe zu trainieren, denn es liegt noch eine lange Saison vor mir. Ich war bereits auf einem guten Niveau, also musste ich nicht wirklich in die Höhe zurückkehren, um super hart zu trainieren. Ich bin mit Zuversicht hierher gekommen und so gehe ich auch zum Giro», sagte Van Vleuten in einer Pressemitteilung ihres Teams. Sie sei eigentlich entspannt, aber auch etwas nervös vor dem neuntägigen Etappenrennen. «Was mir schwer fällt, ist, dass man sich bei Etappenrennen normalerweise nicht einmal einen Moment entspannen kann. Es werden also neun Tage voller Konzentration sein.»
Van Vleuten gewann die Ausgaben 2018 und 2019 des Giro Rosa und belegte 2017 den dritten Gesamtrang. In diesem von Corona geprägten Jahr bestritt die Niederländerin bislang neun Rennen - sechs davon gewann sie, wie zuletzt die Europameisterschaft.
Neben Van Vleuten gehören Spratt, Grace Brown, Lucy Kennedy, Sarah Roy und Moniek Tenniglo zum Aufgebot von Mitchelton-Scott.
Spratt landete in den letzten drei Ausgaben des Rennens unter den ersten fünf und stand sowohl 2018 als auch 2019 als Dritte auf dem Podium, während sie Van Vleuten zu den Gesamtsiegen verhalf. Die Australierin hat vor zwei Jahren ihren einzigen Etappensieg in Italien eingefahren. «Ich freue mich sehr auf den Giro. In dieser Zeit möchte ich in hervorragender Form sein und ich habe das Gefühl, dass mein Niveau jetzt gut ist. Ich habe mich in der Höhe von Martigny vorbereitet.»
Erneut wolle sie Annemiek van Vleuten als Edelhelferin zum Sieg führen. «Das Ziel des Giro in diesem Jahr ist es, mit dem Team zu gewinnen. Annemiek hat die letzten beiden Ausgaben gewonnen und ich war auch beide Male auf dem Podium. Es war etwas ganz Besonderes, mit Annemiek und dem gesamten Team auf dem Podium zu stehen. Das waren großartige Team-Siege. Ich denke, wir können dieses Jahr mit dem gleichen Maß an Selbstvertrauen in den Giro gehen.»
Die Konkurrenz ist beim Giro Rosa gewöhnlich groß. Wenn auch noch keine komplette Startliste vorliegt, so gehören unter anderem Anna van der Breggen (Boels-Dolmans), Katarzyna Niewiadoma (Canyon-Sram), Elisa Longo Borghini (Trek-Segafredo) und Marianne Vos (CCC-Liv) zu den größten Konkurrenten für Mitchelton-Scott.