Amsterdam (rad-net) - Mathieu van der Poel hat angedeutet, dass er in der kommenden Saison bei Paris-Roubaix am Start stehen könnte. Der Cross-Europameister will 2019 eine reduzierte Frühjahrssaison auf der Straße fahren. Sein Team Corendon-Circus wird in der kommenden Saison mit einer Professional-Contintental-Lizenz ausgestattet sein.
Der 23-Jährige sagte in der niederländischen Fernsehsendung «Peptalk», dass die «Hölle des Nordens» - wie auch Gent-Wevelgem - in seinem Programm stehen könnten, aber er nehme die Dinge so, wie sie kommen. «Gent-Wevelgem, vielleicht ein paar andere Klassiker, vielleicht liegt Paris-Roubaix dazwischen», so Van der Poel über sein mögliches Klassiker-Programm. «Ich weiß es noch nicht, ich bin kein Planer.»
Van der Poel wurde nicht nur nach seinen Klassiker-Ambitionen gefragt, sondern auch nach seinem Wunsch, die Tour de France in Zukunft zu fahren. Der Niederländer gab zu, dass das Rennen ein Ziel sei. «Ich würde gerne einmal die Tour fahren», sagte er, «aber ich möchte nicht alles zu schnell angehen, weil es jetzt gut läuft. Ich möchte, dass es eine Weile läuft.»
Van der Poel wäre nicht der erste Cross-Spezialist, der für Furore bei den Klassikern sorgt. In diesem Jahr nahm sein Querfeldein-Rivale die Frühjahrsklassiker in den Fokus und konnte dort beeindrucken: Dritter bei Strade Bianche, Neunter bei der Flandern-Rundfahrt und 13. bei Paris-Roubaix - und dort nur durch einen Defekt 17 Kilometer vor dem Ziel ausgebremst, sonst wäre sicherlich auch eine Top Ten-Platzierung für den Belgier möglich gewesen.
Dass Mathieu van der Poel auch ein guter Straßenfahrer ist, konnte er in diesem Jahr unter Beweis stellen. In diesem Jahr wurde er Niederländischer Straßenmeister, gewann die Boucles de la Mayenne, die Ronde van Limburg sowie das Arctic Race of Norway. Bei der Europameisterschaft wurde er Zweiter - hinter Matteo Trentin und vor Van Aert. «Cross wird als Nationalsport angesehen, aber das Niveau ist sehr hoch. Man sieht, dass sich die Top-Fahrer auch in anderen Disziplinen messen können. Wout und ich waren bei den Europameisterschaften Zweiter und Dritter, was genug sagt», so Van der Poel.
Ob er sich künftig ganz auf eine Sache konzentrieren will, weiß Van der Poel aber noch nicht. «Die Abwechslung ist nach wie vor die beste. Ich möchte nicht ein Jahr lang mit Mountainbike fahren oder auf der Straße fahren. Ich kombiniere gerne», sagte Van der Poel.
Und damit spielt er auch auf noch ein weiters Ziel an. Zunächst möchte er sich den WM-Titel im Querfeldein von Wout van Aert zurückholen, blickt aber auch schon zu den Olympischen Spiele 2020 in Tokio, denn sein übergeordnetes Ziel ist das olympische Mountainbikerennen. Mit seinem nationalen MTB-Titel sowie den Siegen beim Rioja Bike Race und drei Short Tracks des im MTB-Weltcups zeigte er auch in dieser Disziplin sein Können. «Mein Hauptziel sind vorerst die Olympischen Spiele auf dem Mountainbike», sagte Van der Poel. «Nach den Spielen werde ich 25 Jahre alt sein und kann dann grundsätzlich noch zehn Jahre auf der Straße fahren.»