Bogense (rad-net) - Mathieu van der Poel die Querfeldein-Weltmeisterschaft in Bogense (Dänemark) gewonnen. Der Dominator der Saison setzte sich in einem spannenden Rennen vor Titelverteidiger Wout van Aert und Toon Aerts (beide Belgien). Der Deutsche Meister Marcel Meisen wurde guter Achter.
Nach einem schnellen Start übernahm zunächst Van der Poel selbst die Spitze im Feld, wurde aber bald von den belgischen Nationalfahrern dort abgelöst, die fortan mit hohem Tempo und Angriffen immer wieder Druck auf den Niederländer ausübten. In Runde drei von zwölf konnte Van der Poel ein kleines Loch reißen, nachdem Laurens Sweeck (Belgier) an zweiter Positon ein Fahrfehler an einem Schräghang unterlief. Dadurch wurden die Fahrer hinter ihm, auch Van Aert, etwas ausgebremst.
Die Belgier ließen aber nicht locker und machten in der Verfolgergruppe das Tempo. Van Aerts Rückstand betrug nur fünf Sekunden und tatsächlich schaffte er kurze Zeit später alleine wieder den Sprung zu Van der Poel. Durch das hohe Tempo, welches die beiden Topfavoriten in dieser Runde angeschlagen hatten, wurden die Verfolger um mehr als 20 Sekunden distanziert.
In der fünften Runde unterlief allerdings Wout van Aert an der selben Stelle wie Sweeck zuvor ein Fahrfehler und das nutzte Van der Poel, um die Entscheidung zu suchen. Er fuhr davon und sein Vorsprung wurde immer größer. Van Aert war am Limit und konnte nicht mehr kontern und versuchte fortan die Silbermedaille zu sichern.
Dann setzte sich Weltcup-Gesamtsieger Toon Aerts aus der Verfolgergruppe hinter Van der Poel und Van Aert ab. Langsam aber stetig konnte er sich Van Aert nähern und in der vorletzten Runde stellte er den Anschluss her. Sofort versuchte er Van Aert unter Druck zu setzen, doch der hatte rechtzeitig rausgenommen und sich etwas erholt, um das Tempo von Aerts mitgehen zu können. In der letzten schweren Abfahrt vor dem Ziel stürzte Aerts in einer matschigen und rutschigen Kurve, wodurch Van Aert seinerseits wieder ein Loch hatte und sicher Platz zwei belegte.
«Die Strecke war hart und es war schwer, Tempo zu machen. Aber ich habe sofort gemerkt, dass ich mich gut fühle. Als Wout zu mir zurückkam, musste ich mental stark bleiben. Ich bin sehr glücklich, es heute geschafft zu haben», freute sich Van der Poel, der zuletzt 2015 Querfeldein-Weltmeister war und seitdem dem Regenbogentrikot erfolglos hinterherjagte. «Ich hatte bislang eine tolle Saison. Ich war zuversichtlich für heute, aber es ist immer noch eine Weltmeisterschaft und die ist immer schwer zu gewinnen. Aber ich bin erleichtert, wieder das Regenbogentrikot tragen zu können. Es war eine zu lange Zeit ohne.»
16 Sekunden hinter Mathieu van der Poel überquerte Wout van Aert den Zielstrich, Toon Aerts benötigte 25 Sekunden länger.
Marcel Meisen kam mit 1:29 Minuten Rückstand als Achter ins Ziel und war damit bester Rennfahrer, der nicht aus den beiden Cross-Nationen Belgien und Niederlande kam. Weite Teile des Rennens hatte er gemeinsam mit Sascha Weber um Position 15 gelegen und konnte sich in den letzten Runden in die Top Ten fahren. Weber beendete das Rennen auf dem 24. Platz (+3:30). Der dritte deutsche Starter, Manuel Müller wurde mit Rundenrückstand 33.