Madrid (dpa) - Der spanische Radprofi Alejandro Valverde ist von einer Zeitung seines Landes mit dem Dopingskandal um den Arzt Eufemiano Fuentes in Verbindung gebracht worden.
Wie die angesehene Madrider Zeitung «ABC» berichtete, entdeckten die Ermittler den Namen des Fahrers vom Team Illes Balears/Caisse d'Epargne in den Unterlagen des mutmaßlichen Dopingarztes.
Dazu gehöre eine Eintragung Valverdes in der Adressenliste des Dr. Fuentes. Der Vermerk sei bisher darauf zurückgeführt worden, dass Valverde und der Mediziner in der Vergangenheit beide dem Kelme-Team angehört hätten. Mittlerweile gebe es aber Hinweise, dass der Radprofi auch später noch mit Fuentes zu tun gehabt habe, schreibt die Zeitung. Eine Blutkonserve, die in der Praxis des Mediziners sichergestellt worden sei, trage die Aufschrift «Valv(Piti)». Piti sei der Name eines Hundes von Valverde. Fuentes hatte nach Angaben des Blattes zur Tarnung seiner «Kunden» häufig die Namen von deren Haustieren benutzt.
Das Bonner T-Mobile-Team hatte kürzlich Interesse gezeigt, den Spanier als neuen Kapitän und Nachfolger von Jan Ullrich zu verpflichten. Der Coup scheiterte jedoch. Das Thema sei erledigt, sagte Teamsprecher Stefan Wagner. «Anfang Dezember hat es in Murcia ein Gespräch zwischen unserem Manager Bob Stapleton, unserem Teamchef Rolf Aldag und Valverde gegeben. Wir haben lange über unsere neue Team-Philosophie gesprochen, in der der Anti-Doping-Kampf elementar ist», sagte Wagner.
«Wir haben Valverde, der uns versicherte, nicht mit dem Doping-Arzt Fuentes zusammen gearbeitet zu haben, danach die für uns erforderlichen Unterlagen zugeschickt, die er unterschreiben sollte.» Dazu habe auch das Einverständnis gehört, einer DNA-Analyse zuzustimmen. «Wir haben seit vier Wochen nichts mehr von ihm gehört, so dass die Angelegenheit für uns jetzt erledigt ist», sagte Wagner.
Der Dopingskandal war im Mai 2006 bei der «Operación Puerto» der spanischen Polizei aufgedeckt worden. Die spanische Justiz ermittelt gegen Fuentes und mehrere Komplizen wegen des Verdachts der Gefährdung der öffentlichen Gesundheit. Mehr als 50 Radprofis werden derzeit als Zeugen vernommen.