Lausanne (dpa) - Der seit April 2005 für zwei Jahre gesperrte amerikanische Radprofi Tyler Hamilton darf seine im Zeitfahren in Athen errungene olympische Goldmedaille behalten. Das hat der Internationale Sportgerichtshof CAS in Lausanne entschieden.
Die Kammer war von der russischen Radsport-Föderation angerufen worden, die Silbermedaillengewinner Wjatscheslaw Jekimow vertrat. Hamilton war der erste Radprofi, dem Blutdoping nachgewiesen wurde. Sein Vergehen datiert vom September 2004 bei der Spanien-Rundfahrt. Kurz danach wurde auch seine positive Analyse von Athen bekannt. Wegen falscher Lagerung war die zur Verurteilung nötige B-Probe allerdings nicht mehr für eine Analyse zu gebrauchen. Hamilton, der früher in der Mannschaft von Lance Armstrong fuhr und danach unter CSC-Chef Bjarne Riis und bei Phonak in der Schweiz arbeitete, hat Doping immer bestritten.
Der Name des US-Profis fiel auch in der jüngsten Doping-Affäre in Spanien. Nach Berichten der spanischen Zeitung «El País» lägen den Ermittlern zum Teil bezahlte Rechnungen für Doping-Produkte in Höhe von umgerechnet 43 000 Euro vor. Die Lieferung verschiedener verbotener Produkte des Mediziners Eufemiano Fuentes, gegen den die spanische Polizei im Zuge des neuesten Skandals ermittelt, sei an Hamiltons Ehefrau gegangen.