Falcade (dpa) - Nach seinem vorzeitigen Giro-Ausstieg hat Jan Ullrich eine positive Bilanz seines fast dreiwöchigen Italien-Aufenthalts gezogen.
Außerdem wies der 32-jährige T-Mobile- Kapitän noch ein Mal Behauptungen zurück, in den spanischen Doping- Skandal um den inzwischen inhaftierten Mediziner Eufemiano Fuentes verstrickt zu sein. Ullrich nannte es auf der Internetseite seines Sponsors eine «Frechheit», dass sein Name in diesem Zusammenhang aufgetaucht sei.
«Ich arbeite seit einigen Jahren mit dem Italiener Luigi Cecchini zusammen. Die Namen, die im Zusammenhang mit der Razzia gefallen sind, sind mir nicht bekannt. Ich habe von der ganzen Sache kurz vor dem Ziel der Etappe erfahren. Ich finde es ehrlich gesagt eine Frechheit, dass mein Name mit der Sache in Verbindung gebracht wurde. Ich habe nie mit Fuentes zusammengearbeitet und mir nichts vorzuwerfen. Es ist ein trauriges Thema, das ja nicht nur den Radsport betrifft», erklärte Ullrich.
«Für mich war es ein sehr guter Giro. Ich habe das Zeitfahren gewonnen, womit ich niemals gerechnet hätte. Und ich bin nicht nur mitgerollt, sondern habe auch versucht, das Renngeschehen mitzugestalten. Insgesamt konnte ich meine Form weiter aufbauen. Mit dem Resultat bin ich sehr zufrieden», meinte Ullrich und klagte zuletzt über Rückenschmerzen: «Mein rechtes Bein ist zurzeit noch schwächer als das linke. Daher rühren jetzt die Rückenschmerzen. Daran muss ich also arbeiten. In den Bergen fühle ich mich mittlerweile auch ganz wohl.»
Eigentlich wollte Ullrich, der sich jetzt im Training einige Bergpassagen der kommenden Tour de France vornehmen und ab 16. Juni die Asturien-Rundfahrt in Spanien bestreiten will, den Giro schon am Donnerstag beenden. «Aber das hätte nach dem Schock, als mein Name im Zuge der Doping-Razzia in Spanien fiel, natürlich unglücklich ausgesehen. Außerdem hatte ich mich morgens auch ganz gut gefühlt und das Rennen dann in Angriff genommen. Im Verlaufe der Etappe schmerzte dann aber der Rücken», sagte Ullrich, der dem mutmaßlichen Giro- Gewinner Ivan Basso zwar bestechende Form bescheinigte, aber «nicht glaubt, dass er auch die Tour gewinnt».