Berlin (dpa) - Jan Ullrich, der am 8. April bei der Sarthe-Rundfahrt in Frankreich sein Comeback starten will, wartet weiter auf seine offizielle Fahrerlaubnis durch die UCI. Der internationale Radsportverband konnte ihm immer noch kein Grünes Licht geben, weil die Ergebnisse der Prüfung des Ullrich-Vertrages und eine Bankbürgschaft seines Coast-Rennstalls für drei Monatsgehälter noch nicht vorlagen.
«Bisher haben wir noch keine Nachricht», sagte UCI-Straßen-Koordinator Alain Rumpf. «Wenn wir das Okay durch unsere Wirtschaftsprüfer haben, können wir notfalls ganz kurzfristig beim Veranstalter des Rennens anrufen und ihn über die Lizenzvergabe unterrichten», sagte der UCI-Funktionär, der auch noch Unterlagen des Ullrich-Betreuers und sportlichen Leiters Rudy Pevenage anmahnte. «Sein offizieller Status bei Coast ist unklar», meinte Rumpf.
Der Name des Belgiers erscheint auf der offiziellen Website der UCI bei den Team-Aufgeboten nicht, obwohl er beim Weltcup-Start Mailand-San Remo schon tätig war. Auch Ullrich und Tobias Steinhauser fehlen noch im Coast-Aufgebot. «Die Verträge aller drei liegen bei der Wirtschaftsprüfung», sagte Teamchef Wolfram Lindner.
Beim Essener Coast-Rennstall, der im Vormonat wegen Zahlungs-Unregelmäßigkeiten von der UCI gesperrt war, herrscht offensichtlich noch keine neue Alarmstimmung. «Bei uns geht es manchmal auf den letzten Drücker, aber es klappt», meinte Lindner, der davon ausgeht, dass Ullrich seine UCI-Lizenz rechtzeitig vor seinem geplanten Start bei der Sarthe-Rundfahrt erhält.
Die Werbeagentur, die für kommenden Dienstag zu einer Pressekonferenz mit Ullrich nach Frankreich laden wollte, wartet lieber noch mit der Versendung der Einladungen, wie ein Sprecher bestätigte. Ullrich, zur Zeit wieder im Trainingslager in der Toskana, will sich am Wochenende auf den Weg nach Frankreich machen, wo er nach 14-monatiger Pause zum ersten Mal wieder starten will.