Berlin (dpa) - Jan Ullrich bleibt bei seiner Haltung und beteuert weiter seine Unschuld.
«Auch die jüngsten Ereignisse und Meldungen ändern absolut nichts daran, dass ich ein reines Gewissen habe. Ich habe in meiner ganzen Karriere niemanden betrogen oder ausgenutzt und kann keinen Fehler eingestehen, wo kein Fehler ist», beteuerte der des Dopings verdächtigte Radprofi sechs Tage nach der positiven DNA-Analyse der Blutbeutel aus Madrid in seiner ersten Stellungnahme auf seiner Homepage am Ostersonntag.
«Ich fürchte mich vor keinem Verfahren, keinem Staatsanwalt und keinem Verband», erklärte der am 26. Februar zurückgetretene Ullrich. «Teilweise manipulierende Medienberichte» würden «bewusst» seinen Ruf zerstören, so der 33-jährige Tour-de-France-Sieger von 1997.
An seine Fans gerichtet, erklärte er weiter: «Auch für mich sind noch sehr viele Fragen offen. Bis zur vollständigen Klärung meines Falles werde ich mich dazu nicht öffentlich äußern erst recht nicht auf Druck von außen. Zu gegebener Zeit werde ich Euch meine Sicht der Dinge umfassender schildern und die Fragezeichen in Ausrufezeichen verwandeln.»
Am 2. April hatte die gegen Ullrich wegen Betrugs ermittelnde Staatsanwaltschaft Bonn einen DNA-Abgleich zwischen einer Speichelprobe Ullrichs und dem Inhalt von neun Blutbeuteln aus dem Labor des mutmaßlichen Dopers Eufemiano Fuentes vorgenommen. Die Übereinstimmung war laut Staatsanwalt Friedrich Apostel hundertprozentig. Drei Tage später hatte Peter Danckert, der Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestages, Ullrich eingeladen, um vor dem Gremium reinen Tisch zu machen.