Berlin (dpa) - Der Internationale Radsportverband UCI will eine neue Lizenz für Jan Ullrich notfalls mit einem Gang zum Sportgerichtshof CAS verhindern.
Wie UCI-Präsident Pat McQuaid der «Sport-Bild» sagte, werde der Verband beim Internationalen Sportgerichtshof klagen, falls der Schweizer Verband Ullrich nicht sperren sollte. Der Tour-de-France-Sieger von 1997 ist wegen eines Schweizer Wohnsitzes vom dortigen Verband lizenziert. Dieser hatte wiederum in der vorigen Woche die mangelnde Hilfe der UCI beklagt.
Die Unterlagen zum Skandal um den spanischen Arzt Eufemanio Fuentes würden seit Wochen bei der UCI liegen und vom Weltverband nicht zurückgeschickt. Ohne beglaubigte Unterlagen könne jedoch nicht ermittelt werden. Wenn die UCI nicht helfe, habe sich die Sache erledigt, hatte Lorenz Schläfli, der Geschäftsführer von Swiss Cycling erklärt und mit Blick auf eine Lizenz für Ullrich festgestellt: «Wenn Ullrich einen Antrag stellt, wird er sie erhalten.» UCI-Präsident McQuaid hatte am Rande der WM betont, der Weltverband könne die Unterlagen nicht einfach abstempeln und habe sie nach Spanien weitergeleitet.
Der neuerlich verschärfte Ethik-Code verbietet es den ProTour- Teams jedoch sowieso, des Dopings verdächtigte Fahrer einzustellen. Bei Verträgen sollen die Profis zudem nun auf die Abgabe von DNA- Analysen verpflichtet werden.