Hamburg (dpa) - Der Radsport-Weltverband UCI will ein baldiges Comeback von Alexander Winokurow mit allen Mitteln verhindern.
Die UCI legte beim Internationalen Sportgerichtshof CAS offiziell Beschwerde gegen die milde Einjahressperre für Winokurow ein, die der kasachische Verband gegen den ehemaligen Telekom-Profi wegen Fremdblutdopings während der Tour de France 2007 verhängt hatte. Stattdessen will die UCI die für ein Doping-Vergehen übliche Zweijahressperre erwirken, wie UCI-Sprecher Enrico Carpani der Deutschen Presse-Agentur dpa bestätigte.
«Die UCI muss sicherstellen, dass er bekommt, was unserer Ansicht nach die richtige Sanktion ist», sagte UCI-Präsident Pat MCQuaid dem Internetportal «cyclingnews». Der Gang zum CAS in Lausanne sei daher unvermeidlich, vor allem weil spekuliert werde, «dass er versuchen könnte, im April zurückzukehren».
Winokurows Sperre war am 24. Juli 2008 abgelaufen. Anfang Oktober kündigte der 35-Jährige an, in der kommenden Saison wieder für sein ehemaliges Astana-Team fahren zu wollen. «Ich denke, ich habe meinen Platz bei Astana», hatte der Vuelta-Sieger von 2006 erklärt. Der Rennstall von Tour-Rekordsieger Lance Armstrong, Giro-Champion Alberto Contador und Andreas Klöden hatte Winokurows Buhlen allerdings zurückhaltend kommentiert.
Der kasachische Verband hatte Winokurow, der nach der 15. Etappe der Tour 2007 des Fremdblutdopings überführt worden war, nur für ein Jahr gesperrt. Da der Olympia-Zweite von 2000, der stets seine Unschuld beteuerte, im Dezember 2007 seinen Rücktritt erklärt hatte, verzichtete die UCI auf einen Einspruch gegen diese Strafe. Nach Winokurows Comeback-Ankündigung sah sich der Verband nun aber zum Handeln gezwungen und will den CAS endgültig entscheiden lassen.