Aigle (rad-net) - Der internationale Radsportverband UCI hat das Datum für die ersten Weltmeisterschaften im E-Sport verkündet. Die Wettbewerbe sollen vom 8. bis 9. Dezember 2020 in der virtuellen Welt «Watopia» auf der Plattform «Zwift» stattfinden.
Erst kürzlich war bekannt gegeben worden, dass die Straßen-WM in der Schweiz aufgrund verschärfter Corona-Maßnahmen nicht stattfinden wird. Diese Einschränkungen gelten für die virtuellen Rennen jedoch nicht. Im Dezember sollen Fahrer und Fahrerinnen um ein neu geschaffenes virtuelles Regenbogentrikot fahren, welches anschließend auch virtuell überreicht wird. Den Siegern wird im Nachhinein auch ein physisches Exemplar zugestellt, welches sie bei Online-Wettbewerben tragen dürfen.
Schon vergangenes Jahr war bei der WM in Yorkshire die Idee für eine virtuelle Weltmeisterschaft aufgekommen. Durch den Lockdown der vergangenen Monate war der E-Sport unter den Profis immer populärer geworden, sodass die Idee schließlich konkretisiert und nun ein Termin festgelegt wurde.
«Das Jahr war bislang eine Herausforderung für uns alle, aber wir sind jetzt zurück im Renngeschehen und haben neue UCI-Weltmeisterschaften, auf die wir uns Ende des Jahres freuen können», sagte UCI-Präsident David Lappartient. Er glaube daran, dass die virtuellen Rennen großes Potential bereithielten, um die Anteilnahme an dem Sport zu steigern.
Als besonderes Markenzeichen haben sich die Veranstalter die Gleichheit unter den Geschlechtern auf die Fahnen geschrieben. So sollen die Damen- und Herrenwettbewerbe auf denselben Strecken, mit derselben Distanz ausgetragen und auch gleich honoriert werden. Die Startplätze soll jeder nationale Verband der automatisch eingeladenen 20 Länder der Herren und 13 Länder der Damen nach bestimmten Kriterien vergeben. Diese Kriterien sind bislang zwar noch nicht ausgereift, jedoch steht bereits fest, dass die Anzahl der Starterinnen und Starter anhand der UCI-Straßenrangliste ab Juni 2020, die Anzahl der auf der «Zwift»-Plattform in Frage kommenden Fahrer und die Anzahl der registrierten Fahrer im Anti-Doping-Testpool festgelegt werden soll.
«Wir freuen uns darauf, diese neue Disziplin zu etablieren – nicht nur um eine Lücke zu schließen, sondern um eine Disziplin zu schaffen, die gegensätzlich zu allen anderen ist, egal ob Straße, Cyclo-Cross oder Mountainbike. Es gibt eine große Möglichkeit, den Sport mit E-Sport maßgeblich zu erweitern und ich bin stolz, dass wir gemeinsam mit der UCI den Weg bereiten werden», freute sich Eric Min, Geschäftsführer von «Zwift», über die Zusage der UCI.