Paris (dpa) - Der Radsport-Weltverband UCI hat den Nürtinger Stefan Schumacher wie erwartet weltweit für zwei Jahre gesperrt. Damit übernahm die UCI das im Vormonat von der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD ausgesprochene Doping-Urteil in weiten Teilen, legte das Ende der Sperre aber auf den 21. Januar vor. Das erklärte UCI-Präsident Pat McQuaid in Paris auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der AFLD. Schumacher, zweifacher Etappen-Sieger und für zwei Tage Träger des Gelben Trikots bei der Tour de France 2008, leugnet Doping und verwies wiederholt auf Verfahrensfehler.
Schumacher will sich mit der Sperre nicht abfinden. «Natürlich werde ich gegen diesen Skandal beim Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne Einspruch einlegen. Ich gehe davon aus, dass man das Material dort sehr genau prüfen wird. Und eines ist klar: Ich habe nicht gedopt und ich habe nichts zu verstecken», erklärte der ehemalige Profi des früheren Teams Gerolsteiner, der seine Blutwerte von der Tour de France am Freitag auf seiner Homepage offen legte.
Schumacher schien vom - erwarteten - Urteil geschockt: «Ich weiß nicht genau, auf welche Art von Rechtsverständnis so eine Vorgehensweise beruht aber sie macht mich fassungslos: Ohne die Unterlagen zu prüfen. Ohne die Ungereimtheiten aufzuklären. Ohne echte Verhandlung und ohne mich überhaupt anzuhören. Jeder, der eines Verbrechens angeklagt wird, darf normalerweise seine Sicht der Dinge darlegen. Nur bei mir werden die Gesetze außer Kraft gesetzt», schrieb der 27-Jährige. In seiner Karriere sah er sich schon zuvor dreimal - ohne weitreichende Folgen - mit Doping-Vorwürfen konfrontiert.
Für BDR-Präsident Rudolf Scharping war das Urteil die «erwartete und richtige Konsequenz».