Madrid (dpa) - Der Radsport-Weltverband UCI hat den letztjährigen Tour-de-France-Sieger Alberto Contador indirekt dazu aufgefordert, seinen Ausschluss von der Tour 2008 vor Gericht anzufechten.
«Wenn Contador ein spanisches oder internationales Gericht anruft, wird die UCI für ihn aussagen», betonte UCI-Präsident Pat McQuaid in einem Gespräch mit der spanischen Nachrichtenagentur EFE.
«Ich persönlich werde als Zeuge für ihn aussagen.» McQuaid sprach in Madrid auch mit dem spanischen Sportminister Jaime Lissawetzky über den Ausschluss des Titelverteidigers von der Tour. «Ich vertraue darauf, dass der Tour-Veranstalter ASO seine Haltung überdenkt und Contador doch noch teilnehmen lässt», sagte der UCI-Chef. Ohne den Titelverteidiger verlöre die Tour an Bedeutung.
ASO hatte angekündigt, das Astana-Team von Contador und des Deutschen Andreas Klöden - trotz eines fast kompletten personellen Neuaufbaus - wegen der Doping-Skandale im vergangenen Jahr nicht zur Tour 2008 einzuladen. Die UCI und die Tour-Veranstalter stehen sich in einer erbitterten Rivalität gegenüber.
Der Direktor der Spanien-Rundfahrt, Víctor Cordero, charakterisierte den Konflikt als einen «Dialog von Taubstummen». Er sieht allerdings nach Chancen zu einer Tour-Teilnahme von Contador: «Ich habe mit meinen Kollegen von der Tour gesprochen. Sie haben nichts gegen Contador. Sein Ausschluss hat nur mit der Vergangenheit des Teams zu tun.»