Berlin (dpa) - Für Radprofi Danilo Hondo bleiben auch nach einer Starterlaubnis des Weltverbandes UCI weiter Fragen offen. Die UCI hatte dem in der Schweiz lebenden Cottbuser gestattet, vom 1. April an wieder Rennen zu fahren.
Allerdings verwies der Verband auf den Verhaltenscodex der ProTour-Teams. Demnach darf ein Radprofi nach einem Dopingfall zwei Jahre lang nicht von einem ProTour-Rennstall beschäftigt werden.
Hondo wies nach der UCI-Erklärung aber darauf hin, dass der Codex sich auf vorsätzlich gedopte Profis beziehe. Dies treffe auf ihn nicht zu. «Der Code ist Auslegungssache. Da gibt es ein Interpretations-Wirrwarr», sagte Hondo der dpa. «Die UCI kann die ProTour-Teams nicht zwingen, mich nicht starten zu lassen. Das ist eine politische Geschichte, wie sie es von Anfang an war.» Zudem sei er nach einem Urteil des Obersten Schweizer Kantonsgericht des Waadtlandes bereits jetzt wieder startberechtigt und nicht erst vom 1. April an, wie es die UCI verbreitet hatte.
Das Schweizer Zivilgericht hatte per Einstweiliger Verfügung eine Sperre bis zum 31. März 2007 aufgehoben, die der Internationale Sportgerichtshof CAS verhängt hatte. Hondo war im März 2005 bei der Murcia-Rundfahrt zwei Mal positiv auf das Aufputschmittel Carphedon getestet worden. In erster Instanz hatte der Schweizer Rad-Verband ihn zunächst für ein Jahr bis zum 31. März 2006 gesperrt. Der Sprinter musste sich trotz seiner einjährigen Zwangspause nach eigenen Angaben drei unangemeldeten Doping-Kontrollen stellen, zuletzt in der vergangenen Woche.
Bisher hat Hondo, dessen Manager Tony Rominger angeblich «mehrere Angebote» vorliegen, noch keinen unterschriftsreifen Kontrakt. Interessierte Mannschaften würden die UCI-Erklärung nun wohl zunächst beim Weltverband hinterfragen, meinte der Sprinter. Laut Hondo hätten Fitnesstests an der Universität Freiburg ergeben, dass er wettkampfbereit wäre. «Ich hatte die besten Werte zu dieser Zeit in meiner Karriere», sagte der 32-Jährige.