Evenepoels Weg in die WorldTour begann vor etwas mehr als einem Jahr, als er vom Fußball zum Radsport wechselte und schnell beeindruckende Ergebnisse sowohl bei Eintages- als auch bei Etappenrennen erzielte. Seine Leistungen erregten die Aufmerksamkeit von Quick-Step Floors, die den jungen Belgier zum zweiten Wintertrainingslager nach Spanien einluden und ihm weiter folgten.

«Ich habe letztes Jahr im April mit dem Radsport begonnen. Davor habe ich während der Fußball-Nebensaison nur ein bisschen MTB gefahren. Ich habe für Anderlecht und die Nationalmannschaft als Mittelfeldspieler gespielt, eine Position, die gute Form erforder. Ich wechselte zum Radsport, weil es einen Moment gab, wo einige Leute mich vom Spielfeld haben wollten und ich ein bisschen müde vom Fußball wurde. Ich wollte etwas Neues ausprobieren, um die Leidenschaft für den Sport wiederzubeleben. Also sagte ich zu meinem Eltern, dass ich gerne Rad fahren würde und nahm das Fahrrad meines Vaters zu einer Trainingsfahrt. Dann, eine Woche später, kauften wir ein altes Fahrrad und ich machte mein erstes Rennen. Ich war süchtig», beschreibt Evenepoel seinen erfolgreichen Weg in den Radsport. Sein Vater Patrick Evenepoel war einst selbst Radprofi und bei der Vuelta a Espana am Start.

2018 konnte er endgültig in der U19-Klasse überzeugen: beide nationale Titel, Kuurne-Brüssel-Kuurne, Course de la Paix, Trophée Centre Morbihan, GP General Patton und zuletzt EM-Gold im Zeitfahren und im Straßenrennen. Bei der Europameisterschaft hinterließ er im Straßenrennen nach dem Angriff in der ersten Runde einen bleibenden Eindruck und gewann mit fast zehn Minuten Vorsprung - ein Ergebnis, das sein Potenzial und Talent zeigte.

«In den letzten Tagen bin ich Europameister geworden und habe mich mit dem besten Radsportteam der Welt geeinigt! Ich bin sehr glücklich und bereit dazuzugehören und von allen zu lernen, sei es Mister Lefevere, meine Teamkollegen, Soigneure oder Mechaniker. Ich weiß, dass ich in den besten Händen sein werde, was die nächste Saison sehr spannend macht», so Evenepoel.

«Die Champions von morgen zu entwickeln war schon immer unsere Mission, unsere Philosophie - etwas, an das wir glauben und in was wir viel Arbeit und Herz legen, und mit Remco wird es nicht anders sein. Wir behandeln alle gleich, egal ob Neoprofi oder etablierter Rennfahrer, sie erhalten die gleiche Professionalität und Aufmerksamkeit von unseren Mitarbeitern, denn wir sind eine Familie, keine Fabrik», sagte Teammanager Patrick Lefevere.

Obwohl Remco Evenepoel sehr jung ist, weiß er, dass die Straße, die vor ihm liegt, lang ist, aber er ist bereit, sie zusammen mit Quick-Step Floors nach einem weiteren wichtigen Termin im Jahr 2018 zu entdecken: «Ich werde den Rest der Saison genießen. Ich konzentriere mich auf mein nächstes großes Ziel, die Weltmeisterschaft in Innsbruck, wo ich hoffentlich ein gutes Ergebnis erziele. Ich weiß, das ist erst der Anfang und ich muss hart arbeiten, um es bei den Profis zu schaffen. Aber ich bin bereit für diese Herausforderung. Die Freude am Radfahren ist das Wichtigste, um ein gutes Ergebnis zu erzielen und deine Träume zu verwirklichen.»