Riva del Garda (rad-net) - Mit einem Sieg auf der letzten Etappe der Jeantex-Bike-Transalp von Andalo nach Riva del Garda haben Karl Platt und Stefan Sahm eindruckvoll untermauert, warum sie nach ihrem Vorjahressieg auch in diesem Jahr zu Recht den Titel geholt haben. Für den achten Abschnitt mit seinen 60,71 Kilometern und 1454 Höhenmetern der diesjährigen Alpenüberquerung benötigte das Team Bulls 2:30:03 Stunden. Insgesamt saßen die beiden Profis 29:59:25 Stunden, 665,40 Kilometer und 21.691 Höhenmeter im Sattel und überquerte dabei 20 Pässe.
Als zweites Duo erreichten die Gesamtzweiten von Craft & Friends Martin Kraler und Heinz Verbnjak, das Ziel am Gardasee. In einem Sprint sicherten sich Alexander Pscheidl und Christian Schneidawind vom Team Texpa-Simplon Platz drei. Gesamtdritter der diesjährigen Transalp wurden Andreas Strobel und Markus Kaufmann vom Team Vaude-Simplon, die heute Zwölfter wurden.
Wie schon vier Mal in dieser Woche zuvor, war das Team Bulls auch bei ihrem fünften Etappensieg - dank ihrer herausragenden Fähigkeiten in der Abfahrt - am Ende alleine unterwegs. Aber eigentlich „wollten wir nicht angreifen, dann war aber Karl sauer, weil das Tempo so niedrig war“, erklärte Stefan Sahm den Sinneswandel unterwegs. „Wir freuen uns riesig. Als Gesamtsieger auch den Schlusstag für sich zu entscheiden, ist ein super Gefühl. Etappenrennen sind unser Ding“, so Sahm.
Der 31-jährige Mössinger weiter: „Es war eine Traumetappe. Aber die letzte Abfahrt war noch einmal richtig schwer. Bei mir haben sich teilweise die Arme verkrampft.“ Dem konnte Teamkollege Karl Platt, der heute seinen fünften Transalp-Sieg in Folge perfekt machte, nur beipflichten: „Ich habe mich sehr auf die letzte Abfahrt gefreut, aber ich konnte teilweise den Lenker kaum mehr halten. Man musste immer wieder beim Bremsen die Finger wechseln.“
Anerkennung bekamen die erfolgreichen Titelverteidiger auch vom unterlegenen Craft & Friends. „Wir haben zwar viel Pech gehabt mit Reifen- und Kettenproblemen, aber die beiden waren einfach besser“, so Martin Kraler. „Im nächsten Jahr werden wir versuchen, sie auszukurbeln.“ Das sah auch sein Partner Heinz Verbnjak so: „Wir blasen im nächsten Jahr zum Angriff.“
Bei den Damen sind Alison Sydor und Pia Sundstedt die Transalp-Königinnen 2008. Nach 2:59:16 Stunden überquerten die Top-Bikerinnen von Rocky Mountain zu Fuß die Ziellinie, nachdem sie kurz zuvor abgestiegen waren. Bereits früh hatten sie neun Minuten Vorsprung herausgefahren, die Vortagessigerinnen Anna-Sofie und Kristine Norgaard konnten den siebten Tagessieg des kanadisch-finnischen Duos jedenfalls nicht verhindern.
Für die dänischen Schwestern reichte es aber wie auch im Gesamtranking zu Platz zwei. Ihre erste Podiumsplatzierung schafften heute die Giant Swiss Ladies Barbara Merkofer und Margrit Jörg.
„Das war heute das perfekte Ende“, erklärte Alison Sydor. „Es war eine lange und harte Woche, in deren Verlauf wir einige Höhen und Tiefen hatten. Aber wir sind sehr gut zusammengefahren und haben fast jeden Tag einen Vorsprung herausfahren können. Ich bin sehr zufrieden“, so die Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Spiele von 1996.
Wie auch in allen anderen Kategorien sicherten sich die Führenden der Mixed-Wertung den Sieg auf der finalen Etappe. Das Duo Institut Ftan/Velo Franz Univega erreichte Riva del Garda nach 2:54:32 Stunden. Zweiter wurde das Team Stöckli mit Anita Steiner und Cornel Bamert, die Fischer/Landtwing zumindest einen Etappensieg hatten abknöpfen können. Drittes Team in der Tageswertung sowie im Gesamtranking hinter den beiden Schweizer Formationen wurden die Neuseeländer Jon Richardson und Sara MacDonald von R&R Sport.
„Es war eine harte Woche. Ich bin ganz schön kaputt aber auch sehr glücklich“, so Milena Landtwing nach der Zieleinfahrt. Ihr Partner Werner Fischer ergänzte: „Es gibt nichts Besseres. Es war einfach eine geniale Woche.“