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Berichtet für rad-net von der Premiere der „Craft BIKE Trans Germany“: Carola Felchner. Foto: Stefan Schwenke
16.06.2007 19:47
Trans-Germany: Tagebuch von Carola Felchner: „Mal sehen, was die Party bringt...“

Oberwiesenthal (rad-net) - Acht Etappen, sieben Mittelgebirge, sechs Bundesländer und auf gut 800 Kilometern 18.000 Höhenmeter: Das sind die Eckdaten der „Craft BIKE Trans Germany“, der neuen Herausforderung für Mountainbiker zwischen St. Wendel im Westen und Oberwiesenthal im Osten. Carola Felchner ist eine der Teilnehmerinnen, die die Premiere des Rennens für Zweierteams unter die Stollenreifen genommen hat. Für rad-net hat die 28-Jährige aus den Etappenorten Neustadt an der Weinstraße, Erbach im Odenwald, Frammersbach im Spessart, Bischofsheim in der Rhön, Oberhof, Bad Steben, Schöneck im Vogtland sowie natürlich Oberwiesenthal berichtet, wie es ihr und natürlich ihrer Teampartnerin bei der Deutschland-Querung so ergangen ist.

Normalerweise ist Carola Felchner auf dem Rennrad unterwegs. Die Radsportlerin ist Redakteurin beim Radmagazin TOUR. Langstreckenerfahrung hat sie unter anderem als Finisherin bei der „Jeantex-TOUR-Transalp“ gesammelt. Zuletzt gewann sie den Radmarathon über 210 Kilometer im Rahmen des „Gerolsteiner-TOUR-Festivals“.


Oberwiesenthal, 16. Juni 2007

Wir haben es geschafft! Das war noch eine super letzte Etappe, die war mal richtig gut. Richtig ein Rollerding, viel Asphalt, viel Schotter und dann vom Höhepunkt Fichtelberg direkt an der Skipiste entlang runter ins Ziel, so dass man das Expo-Gelände immer wieder schon sehen konnte - ein versöhnlicher Abschluss.

Wir sind trotzdem einfach nur froh, dass es vorbei ist. Und das Gefühl ist sogar noch besser als im vergangenen Jahr bei der Jeantex-TOUR-Transalp. Hier muste ich echt alles geben, was ging. Das habe ich auch gemacht und jetzt ist es gut. Jetzt wollen wir mal gucken, was die Party bringt... Am Anfang war es ja noch etwas mau, aber das wird schon noch...

Bis zum nächsten Mal, Carola

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Schöneck im Vogtland, 15. Juni 2007

Wir leben noch!

Es war zwar super anstrengend heute, aber wir leben noch. Ich glaube, das war nicht mein Tag... Gleich die ersten 30 Kilometer, da wollten sie uns wohl zeigen, was es in der Gegend von Bad Steben für schöne Mountainbike-Wege gibt und haben uns über lauter Waldwege und Pfade geschickt. Eigentlich super gemacht. Da es aber die ganze Nacht geregnet und gestürmt hat, waren die Wege eine einzige Matschwanne. Wir haben da rumgeaxtet wie - ach, es war Hölle. Jedenfalls war ich schon nach 30 Kilometern so sauer, dass ich anschließend nur relativ unmotiviert da rumgekurbelt bin. Und wenn man sich mal darauf eingeschossen hat, dass man etwas nicht mag, dann steigert man sich da noch weiter rein... Zwischendurch habe ich nur noch gedacht, was ein sch... hier. Ich hasse Schlamm.

Sandra hat zwischendurch noch versucht, mich aufzumuntern. Sorry, aber da musste ich ihr sagen, sie soll es gar nicht erst versuchen, heute hatte es keinen Sinn. Also haben wir uns halt über andere Dinge unterhalten. Wir kennen uns ja schon ziemlich lange. Da gibt es viel zu erzählen...

Erst die letzten 20 Kilometer gingen dann wieder. Da ging es zwar noch zwei Mal steil rauf, wir sind ja in einem Wintersportort hier, aber es ging. Kräftemäßig sind wir eigentlich voll da. Wir müssen nur viel im Wiegetritt fahren - der Popo...

Auch für die Räder war die Etappe heute Horror. Die Jungs von Shimano hatten jedenfalls eine Menge zu tun. Viele sind gar nicht bis ins Ziel gekommen und mussten wohl weite Strecken laufen. Kette gerissen, Schaltauge ab... Wir hatten da noch Glück. Bei Sandra ist zwar auf dem kleinen Ritzel die Kette immer durchgerutscht, aber das war es dann soweit auch.

Hier vor Ort haben wir wohl noch Glück gehabt. Wir wohnen fast im Ort. So zehn bis 15 Minuten zu Fuß vom Ziel. Andere sind eine Stunde Autofahrt entfernt untergebracht. Die waren selbst zur Pasta-Party noch in Radklamotten unterwegs - erst ins Hotel und dann wieder zurück, das hätten sie gar nicht geschafft. Wir wohnen heute auf einem Bauernhof. Als wir ankamen, war die Bäuerin gerade dabei, einigen Kindern den Hof zu zeigen undwollten gerade zum Melken.

Bis morgen, Carola

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Bad Steben , 14. Juni 2007

Jiihaa, nur noch zwei Etappen und alles wird gut!

Und unsere Plüschsessel haben wir sogar heute schon. Unser Hotel ist heute so richig kitschig süß. Schwere Vorhänge, tiefer Teppich - und halt Plüschsessel. Halt so, wie man sich ein altes Kurhotel vorstellt. Alles ein bisschen wie... - wie halt Kurstadt. Aus dem Fenster blicken wir auf den Kurpark, gegenüber ist die Klinik. Aber der Empfang war super klasse. Und damit haben wir unsere Angstetappe auch überstanden.

Heute früh hatte ich echt Schiss. Diese Etappe ließ sich vergleichen mit der ersten, wo ich so elendig eingegangen bin. Dazu meine heißgeliebten Wurzelpfade und die Topographie, die uns ja gar nicht so liegt. Fast flach, aber immer diese kleinen Pressdinger. Diese Hubbel, wo man drüber pressen muss. Das können wir ja gar nicht...

Aber dafür waren wir heute auf geschichtsträchtigem Boden unterwegs. Zwischendurch ging’s über die alte Grenze, vorbei an den alten Wachtürmen und immer wieder tümtüm tümtüm tümtüm über Panzerwege. Und der Schluss lag uns dann auch vom Profil wieder mehr. Da haben wir sogar noch einige wieder eingeholt. Obwohl wir am letzten Verpflegungspunkt noch anhalten mussten. Normalerweise fahren wir da immer durch, in der Regel liegt der so zehn bis 15 Kilometer vor dem Ziel, da wollen wir nur noch nach Hause. Aber diesmal gab es Quarkbällchen, da konnten wir nicht vorbeifahren. Ich habe nur noch gesehen, wie Sandra aus den Pedalen geklickt ist und angehalten hat. „Wir müssen doch anhalten.“ Oh, die waren mal richtig lecker. Klein wie Miniwindbeutel und richtig lecker...

Bis morgen, Carola

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Oberhof , 13. Juni 2007

Heute es mal richtig Spaß gemacht,

so eine Etappe war genau richtig für die Moral. Irgendwie lief es heute mal richtig gut. Vielleicht ist es uns dabei auch entgegen gekommen, dass die Etappe technisch nicht so schwer war, auf jeden Fall ist es richtig gerollt. Als hätten wir es gewusst, haben wir uns heute auch mal in den Startblock B gewagt. Eigentlich hätten wir da schon die ganze Zeit starten dürfen, aber bevor uns dann immer erstmal alle überholen sind wir bisher immer aus dem Block D gestartet, also ganz hinten. Entsprechend schnell sind wir dann auf den Etappen immer allein unterwegs. Es zieht sich halt alles sehr weit auseinander. Heute sind wir zwar auch immer wieder mal alleine gefahren, aber insgesamt war schon mehr los. Und wir haben sogar zwei Plätze gut gemacht - nach der heutigen Etappe liegen wir auf Platz zehn. Aber das ist eigentlich völlig egal, wir fahren hier ja nicht für das Ergebnis mit.

Übrigens erstaunlich, wie gut die Beinchen am fünften Tag noch sind... Zum Schluss gab es noch einmal einen langen Berg, da sind wir echt hochgedrückt während die meisten anderen geschoben haben. Das hat mich echt gewundert - aber er war einfach gut der Tag. Es hat gepasst. Das musste allerdings auch mal sein - gestern war die Moral auch bei Sandra schon ganz schön am Bröckeln... Noch so ein Tag musste echt nicht sein. Fehlt nur noch, dass wir auch wieder sitzen können. Unterwegs übertreffen wir uns im Moment nämlich mit unseren Wunschgedanken, worauf wir gerne sitzen wollten. Ein Plüschsessel wäre schon nicht schlecht. Oder mindestens eine Gartenstuhlauflage...

Bis morgen, Carola

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Bischofsheim an der Rhön , 12. Juni 2007

Eigentlich gleich verdächtig,

es ging total gut los heute früh. Die Stimmung in Frammersbach war einfach der Hammer, da war voll das Event. Die Kinder hatten schulfrei und standen an der Strecke mit den Klatschehänden - total klasse. Und wir hatten uns schon gefreut: Sowieso nur 82 Kilometer heute, kurze Etappe, das wird schon irgendwie gehen. Und es ging auch erst... Aber dann 34 Kilometer vor dem Ziel hat es sich zugezogen und richtig angefangen zu schütten. Alles was geht. Wie wenn die Welt untergeht. Die letzten Kilometer hat es dann nur noch getröpfelt, aber der Donner hat uns die ganze Zeit noch begleitet. Dann war Sandras Schaltung auch noch total verdreckt und sie konnte kaum noch schalten und hat sich irgendwie das langewuchtet. Angenehm ist das nicht, aber was muss das muss...

Irgendwie scheint Streckenchef Uli Stanciu aber ohnehin die Angewohnheit zu haben, den schwersten Teil ans Ende zu packen. Heute kam der Kreuzberg als höchste Erhebung auch erst zum Schluss. Und für danach hatten wir uns dummerweise auf die Abfahrt gefreut... Aber runter war da nur Schlamm. Gab auch reichlich Stürze. Mich hat's auch wieder gelegt. Das Hinterrad ist auf einer Wurzel weggerutscht, die ich nicht gesehen habe. Ich bin ein paar Meter geschlittert, aber ist zum Glück nichts passiert. Der Schlamm war tief genug. Na ja, aber das letzt Freuerle für diese Etappe war mit dem Schlamm auf der Abfahrt dann auch noch weg - und die letzten Kilometer in den Ort rein war dann Gegenwind.

Das nächste Problem dann im Hotel: Wir wohnen wieder etwas außerhalb und sind mit dem Shuttle gebracht worden. Was nicht da war: Unsere Taschen. Irgendwie gab es da wohl ein Missverständnis, eigentlich wollte die Frau vom Hotel uns und Taschen abholen. Jetzt sitzen wir hier schon eine Stunde total dreckig und nur in Handtücher gewickelt und warten auf unser Gepäck und das Duschzeug...

Und das hoffentlich letzte Problem für heute: Fast alle im Feld kämpfen inzwischen mit den Auswirkungen der Verpuppung der Eichenseidenspinnerraupe. So hat es jedenfalls jemand recherchiert. Es haben nämlich fast alle irgendwo Pusteln auf der Haut. Das juckt wie Sau. Bei mir geht es zum Glück noch, aber Sandra hat es auch voll erwischt. Und manche sehen aus wie paniert... Angeblich liegt das an den Fäden, die von den Viechern im Wald rumfliegen und die man einatmet. In einem Hotel gab es deswegen gestern schon voll den Stress. Einige Teilnehmer wollten da gleich wieder ausziehen weil sie dachten, die hätten da Flöhe im Haus...

Jiiihaaa - unser Gepäck kommt. Jetzt aber erstmal unter die Dusche!

Bis morgen, Carola

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Frammersbach, 11. Juni 2007

Aua, aua, aua aua, wir können nicht mehr sitzen...

Am liebsten fahren wir inzwischen nur noch im Wiegetritt oder bergab im Stehen. Der Popo tut uns nämlich beiden ziemlich weh. Schätze, das liegt am ungewohnten Sattel. Der Sattel auf meinem Mountainbike ist nämlich schmaler als der auf meinem Rennrad, das macht gerade gar keinen Spaß. Aber Sandra geht's genauso - bloß das macht die Sache ja auch nicht besser.

Ansonsten war die Etappe heute gar nicht so schlecht. Immer wieder hat man zwar das Gefühl, das Laufrad sei nicht mehr rund, weil irgendwie läuft es gar nicht. Aber immerhin hat es mich heute bei dem Matsch nicht geschmissen. Heute früh hatte ich schon das Schlimmste befürchtet. Beim Aufstehen hat es einfach nur geschüttet. Und das vor der Etappe heute... Wir hatten nämlich einen verhältnismäßig hohen Anteil an Trails und Waldwegen. Na super, habe ich mir gedacht, da kannst Du ja gleich schieben. Ich bin bei Nässe noch nie im Gelände gefahren. Ich hatte echt so einen Schiss. Aber zum Glück hat es dann vor dem Start aufgehört zu regnen. Wir sahen zwar nach der Schlammschlacht trotzdem aus wie die Schweine, aber ansonsten ging es. Auf jeden Fall war es heute abwechslungsreicher als gestern, so ging auch die Zeit relativ schnell vorbei.

Auf die Zeit und auf die Platzierung haben wir mal wieder gar nicht geachtet. Konnten wir im Ziel auch gar nicht, da stand nämlich gleich jemand mit zwei Weißbier für uns - da ist das Ergebnis doch erstmal völlig egal. Hauptsache im Ziel...

Ach ja, das erste Chaos hatten wir heute sogar schon vor dem Start zur Etappe. Zusammen mit dem Regen war das mal wieder einer dieser Momente, wo ich mich echt gefragt habe, warum wir das hier machen... Weil der Shuttle so früh fuhr, hatten wir beschlossen, später und mit einem Taxi zum Start zu fahren. Bloß waren die entweder alle komplett ausgebucht oder fuhren erst ab neun - und um neun war unser Start. Da standen wir dann mit unseren Taschen für die ganze Woche und über einen Kilometer vom Start entfernt. Zum Glück waren dann da noch die Shimano-Jungs, die haben uns dann mitsamt Gepäck zum Start gefahren und wir waren doch noch pünktlich da. So, und damit wir pünktlich bei der Pasta-Party sind, müssen wir jetzt los!

Bis morgen, Carola

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Erbach im Odenwald, 10. Juni 2007

Hilfe, heute früh war ich mal richtig nervös.

Ich hätte am liebsten geheult. Noch so eine Etappe wie gestern und ich hätte einpacken können. Aber zum Glück war es dann heute nicht so schlimm. Von der Fahrtechnik her war es sogar einfach, aber dafür wieder saulang. Sicherheitshalber bin ich heute mit Pulsmesser gefahren. Also immer Puls 155 bis 160 - das ist für mich wahnsinnig niedrig. Aber immer, wenn ich schneller will, gibt‘s noch Probleme mit der Lunge. Sandra hätte bestimmt schneller gekonnt, meist war sie fünf Meter voraus, hat aber nichts gesagt. Ich hoffe mal, dass es für sie auch okay war. Übrigens müssen wir auch nach dem Ergebnis gestern in der Wertung geblieben sein - eine Mannschaft kam sogar noch Stunden nach uns an. Also haben wir schonmal gute Chancen, nicht letztes Team zu werden...

Heute war es erstmal einfach. Die ersten 60 Kilometer waren sogar richtig langweilig. Alles Asphalt und dann waren wir relativ früh alleine. Also haben wir uns wie mit dem Rennrad mit der Führung abgewechselt. Das Problem: Wenn man immer gleich auf dem Rad sitzt, gibt es auch wenig Abwechslung für den Hintern. Der tut uns nämlich beiden jetzt schon ganz schön weh. Man war echt froh, wenn man auf der zweiten Hälfte mal aufstehen konnte. Ansonsten ist zum Glück alles okay. Vom Sturz merke ich jedenfalls bis auf ein paar Schürfwunden nichts mehr. Toi toi toi - die Etappe war aber auch nicht so spektakulär. Das dürfte morgen schon wieder anders werden. Da geht‘s über den so genannten Eselsweg mit viel Matsch und Wurzeln - da bin ich jetzt schon wieder nervös. Also noch nicht zu viel dran denken und lieber erstmal die Nudeln aufessen - die werden nämlich langsam kalt.

Bis morgen, Carola

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Neustadt an der Weinstraße, 9. Juni 2007

Keine Ahnung, ob wir heute noch im Zeitlimit waren,

wir sind erst kurz nach 18 Uhr ins Ziel gekommen. Für mich war das mal gleich das volle Programm heute. Die letzten 20 Kilometer ging gar nichts mehr. Probleme mit der Lunge, dann auf Laub weggerutscht, fünf Meter den Abhang runtergepurtzelt und zum Schluss auch noch Krämpfe. Aber ich hoffe, damit habe ich mal gleich auf der ersten Etappe alles abgehakt. Damit kann es doch jetzt nur noch besser werden. Der einzige Vorteil heute: Wir waren so langsam, dass wir vom Regen fast nichts mehr mitbekommen habe. Nur auf den letzten zwei Kilometern hat es noch etwas gefisselt.

Nee, jetzt ernsthaft - für mich als Mountainbike-Einsteigerin war das heute an der Grenze des Möglichen. Insbesondere der zweite schwerere Teil, der war einfach zermürbend und die letzten 20 Kilometer hat es mich total zerbröselt. Man hatte das Gefühl, gar nicht voran zu kommen. Im Wald und auf den Trails, da hatte ich echt ständig das Gefühl, ich habe Tesa an den Reifen. Und wenn man dann eh schon platt ist, ist es nochmals schlimmer. Mehr als acht Stunden heute - das ist ja wie 210 Kilometer auf dem Rennrad. Aber ganz ehrlich, da fahre ich lieber noch einmal 210 Kilometer auf dem Rennrad als noch einmal sowas.

Zum Abschluss musste ich dann heute auch noch feststellen, dass ich die Liste mit unseren Hotels heute früh in die Tasche gepackt hatte, die in die Hotels transportiert wird. Natürlich superschlau - aber die Leute von der Organisation konnten uns zum Glück weiterhelfen und jetzt sind wir auch da. Nur zur Pasta-Party bekommt uns heute keiner mehr. Wir wohnen etwas außerhalb, da essen wir heute lieber im Hotel. Das haben wir uns nach der Königsetappe verdient. Ansonsten: Morgen sind die ersten 60 Kilometer ja flach, vielleicht ganz gut zum Einrollen. Und schlimmer als heute kann es ja eh nicht mehr werden...

Bis morgen, Carola

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St. Wendel, 8. Juni 2007

Jetzt können wir nichts mehr trainieren,

jetzt können wir nichts mehr umpacken, jetzt läuft es. Oder besser, jetzt muss es einfach laufen. Was wir in der Vorbereitung gemacht haben, haben wir. Was nicth, holen wir jetzt auch nicht mehr auf. Was wir eingepackt haben, haben wir dabei, was nicht, eben nicht. Damit ist aber die erste Nervosität schonmal weg. Nachdem wir in den vergangenen Tagen immer abwechselnd die Krise bekommen haben und entweder ich Sandra beruhigen musste oder ich sie, ist es jetzt eher ruhig. Auf der Fahrt von München hierher waren wir vorsorglich nochmals bei Burger King vor den ganzen Nudeln nächste Woche, jetzt ist alles gut. Ich hoffe nur, dass das jetzt bis morgen hält.

Ab dem Startschuss wird dann hoffentlich sowieso alles ruhig. Im Moment habe ich noch keine Ahnung, was mich erwartet. Ich weiß vielleicht, wie es bei einem Rennrad-Etappenrennen zugeht, aber auf dem Mountainbike habe ich mal überhaupt gar keine Erfahrung. Als wir uns im Dezember aus Spaß und in der Sauna entschieden haben, dies Rennen mitzufahren, hatte ich noch nicht einmal ein Mountainbike, mit dem ich das hätte machen können. Entsprechend oft habe ich es bereut, uns angemeldet zu haben. Mindestens alle acht Wochen habe ich nur gedacht, hey, keine Ahnung von Mountainbikefahren und dann gleich ein Rennen über acht Etappen. Egal, ab morgen wissen wir mehr. Die Vorbereitung sollte hoffentlich reichen. Die meisten Kilometer habe ich zwar auf dem Rennrad gemacht, aber da es von München zum Glück nicht so weit zum Gardasee ist, war ich zumindest zweimal ein paar Tage dort, um ein paar Höhenmeter mit dem Mountainbike zu sammeln. Dafür war ich jetzt noch die vergangene Woche erkältet - und Sandra lag auch noch flach. Vielleicht waren ein paar Tage Ruhe ja ganz gut, aber zwischendurch bekommt man schon die Panik... Sollte man nicht doch noch für ein paar Meter auf das Rad?

Was gut ist - wir haben gerade in den Startlisten gesehen, es sind nur elf Damenteams dabei. Also selbst wenn wir das Rennen ganz am Ende beenden können wir immernoch sagen, wir haben nur ganz knapp die Top-Ten verpasst. Eigentlich kann uns also gar nichts passieren. Nee, ganz im Ernst erwarte ich einiges an Quälerei in den nächsten Tagen. Die Etappen haben meist zwischen 100 und 130 Kilometer, gleich morgen gibt es über 2700 Höhenmeter, da sehe ich uns schon ziemlich lange axten... In diesem Sinne, drückt mal die Daumen.

Bis morgen, Carola

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