Alicante (rad-net) - Mit sechs Nachwuchsfahrern bestreitet BMX-Bundestrainer Florian Ludewig zurzeit ein Nachwuchstrainingslager in Alicante. Neben dem umfangreichen Techniktraining müssen die Talente im sonnigen Spanien auch für die Schule büffeln.
In der Hafenstadt an der Costa Blanca sind aus der Schüler-Klasse die beiden 14-Jährigen Axel Webster aus Weiterstadt und Kay Stindl aus Kornwestheim dabei, außerdem die vier Jugendfahrer Leo Haas (16) aus Haslach, Tobias Meyer (15) aus Markgröningen, Philip Schaub (16) aus Pleidelsheim und Liam Webster (16) aus Weiterstadt.
Seit vergangenem Freitag feilt die Gruppe bei angenehmen 17 Grad und Sonne an ihrer Technik. «Im Winter ist es immer schwierig, in Deutschland zu trainieren. Dafür bietet Alicante gute Möglichkeiten», sagt Florian Ludewig über die Maßnahme an der Costa Blanca. Dort sind die BMXer des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) bereits im vierten Jahr in Folge zu Gast. Die Technik in der wettkampflosen Zeit bis April zu erhalten und zu verbessern, steht für den BMX-Nachwuchs im Vordergrund. «Das Radgefühl ist für uns alles. Deshalb ist es wichtig, auch im Winter auf eine BMX-Bahn wie hier in Alicante gehen zu können», betont der Bundestrainer.
Deutschland lässt der BMX-Nachwuchs dabei aber nicht komplett hinter sich. Direkt nach dem Frühstück wird im Hotel erst einmal gepaukt: anderthalb Stunden jeden Tag. «Ihre Aufgaben haben die Sportler von ihren heimischen Schulen mitbekommen, eine deutsche Lehrerin aus Alicante betreut die Gruppe», erklärt Ludewig. Ab 10.30 Uhr heißt es dann: ab aufs Rad.
Am Samstag stößt für vier Tage Leistungsdiagnostiker Stephan Nüsser aus Burscheid dazu. Der Sportwissenschaftler, früher selbst BMX-Fahrer, entwickelt gemeinsam mit Ludewig und den Sportlern im Rahmen einer Studie spezielle Warmfahrprogramme für BMXer. «Wir versuchen, das optimale Warmfahrprogramm herauszufinden, um uns noch besser auf die Wettkämpfe vorzubereiten», sagt Ludewig.
Der 32-jährige Cottbuser betont, Deutschland sei zusammen mit den USA die einzige Nation, die im BMX-Bereich einen trainingswissenschaftlichen Ansatz verfolge. «Wir versuchen das mit dem Nachwuchs früh zu entwickeln, damit die jungen Fahrer ein Gefühl dafür kriegen», so Ludewig.
Damit die Trainingsbelastung bei dem 17-tägigen Aufenthalt am Mittelmeer nicht zu groß wird, stehen mindestens zwei Ruhetage an. So wie heute. Eine Stunde aufs Fahrrad geht’s trotzdem - natürlich erst nach Erledigung der Schulaufgaben. Beim Sightseeing in der 330.000-Einwohner-Metropole oder einem Besuch am Strand können die Nationalfahrer danach durchschnaufen.
Bis zum 22. Dezember dauert das Trainingslager noch - Weihnachten findet für den BMX-Nachwuchs dann wieder unterm Tannenbaum statt unter Palmen statt.