Paris (dpa) - Sieben Wochen nach der Tour de France drohen der Frankreich-Radrundfahrt weitere Doping-Fälle. Es habe weitere «verdächtige Anzeichen für die Verwendung von EPO der dritten Generation» gegeben, erklärte Pierre Bordry, Präsident der französischen Anti-Doping-Agentur (AFLD).
Die AFLD hatte sich erstmals für die Kontrollen bei der Tour verantwortlich gezeichnet. Bei den betroffenen Profis, deren Namen Bordry nicht nannte, erfolgen nun in den kommenden zwei Wochen im Labor Chatenay-Malabry bei Paris weitere Tests auf das Blutdoping-Präparat Cera.
Klarheit herrscht inzwischen hingegen im Fall des Spaniers Moises Duenas Nevado. Wie Bordry mitteilte, hat die B-Probe dasselbe Ergebnis erbracht wie die A-Probe, die schon während der Tour vor dem Start der 11. Etappe veröffentlicht worden war. Zuvor hatte die Polizei bei einer Razzia im Hotelzimmer von Duenas Nevado verbotene Substanzen sichergestellt. Duenas Nevado droht damit nun zumindest eine Zwei-Jahres-Sperre. Aufgrund des verschärften französische Anti- Doping-Gesetz im Fall des Besitzes verbotener Substanzen muss der Spanier jedoch sogar mit einer Haftstrafe von bis zu fünf Jahren und einer Geldbuße von 75 000 Euro rechnen.
Neben dem Spanier waren während der Tour noch weitere Fahrer positiv getestet worden: Der Spanier Manuel Beltran, der zweifache Etappensieger Riccardo Ricco aus Italien, der Kasache Dimitri Fofonow und der Franzose Jimmy Casper. Bereits in ihrem Bericht 14 Tage nach Ende der Tour hatte die AFLD mitgeteilt, dass bei 218 Kontrollen insgesamt 13 Fahrer auffällige Werte aufgewiesen hätten.