Paris (dpa) - Die Tour de France findet in diesem Jahr nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Entsprechenden Gedankenspielen, die jüngst Frankreichs Sportministerin Roxana Maracineanu aufgeworfen hatte, erteilte Tourchef Christian Prudhomme eine Absage.
In der Diskussion sei vielmehr eine Verschiebung des Rennens. Noch wollen die Veranstalter aber am Starttermin 27. Juni in Nizza festhalten, als Deadline für eine Entscheidung hat sich der Veranstalter ASO den 15. Mai gesetzt.
«Im Namen Tour de France ist das wichtigste Wort 'Frankreich'. Die Gesundheitssituation im Land ist das, was zählt. Ich möchte, dass die Tour de France im Sommer stattfindet - und zwar nicht im Interesse der Tour. Findet sie nicht statt, bedeutet es, dass das Land in einer katastrophalen Situation ist», sagte Prudhomme dem Internetportal «Sports-Auvergne.fr».
Für die Teams wäre eine Austragung des Prestigerennens extrem wichtig. «Sofern die Tour de France stattfindet, kommen wir mit einem blauen Auge davon. Die Tour ist das wichtigste Event im Jahr, nicht nur für uns, auch für unsere Sponsoren. Wenn das stattfindet, kann man über alles andere großzügig hinwegschauen», sagte Ralph Denk als Teamchef des deutschen Rennstalls Bora-hansgrohe der Deutschen Presse-Agenur.
Am Vortag hatte der Radsport-Weltverband in einem Krisengespräch mit den Teams und den Veranstaltern entschieden, die Saison bis zum 1. Juni auszusetzen. Im Gespräch sind auch drei mögliche Szenarien für einen Neustart: der 1. Juli, der 15. Juli oder der 1. August. UCI-Vizepräsident Renato Di Rocco ließ gegenüber mehreren italienischen Medien durchblicken, dass nach der Bekanntgabe des neuen Saisonstarts den Fahrern eine 30-tägige Vorbereitungszeit mit kleineren Rennen eingeräumt werden soll. Anschließend könnte die Tour beginnen, also womöglich im August.
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Bericht bei sports-auvergne.fr
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