Vittel (dpa) - Ausschlüsse bei der Tour de France sind keine Seltenheit. Meistens mussten in der Vergangenheit Dopingsünder ihre Koffer packen, wie nach dem Festina-Skandal 1998 oder dem Start der Operación Puerto acht Jahre später.
Es gibt aber auch eine Reihe von Fällen, in denen andere Unsportlichkeiten zum Ausschluss führten. Auch der frühere deutsche Radstar Dietrich Thurau wurde einst nach Hause geschickt. Die Deutsche Presse-Agentur listet eine Reihe von prominenten Disqualifikationen bei der Tour auf.
1904: Nur ein Jahr nach der erfolgreichen Premiere erlebt die Tour ihren ersten großen Skandal. Einige Fahrer - auch Auftaktsieger Maurice Garin - legen die mitunter mehr als 400 Kilometer langen Etappen teilweise mit dem Auto oder der Eisenbahn zurück. Es gibt auch tätliche Angriffe von Anhängern lokaler Fahrer auf die Konkurrenten. Nach einer monatelangen Untersuchung werden schließlich die besten Vier des Gesamtklassements ausgeschlossen.
1985: Als «blonder Engel» wurde Dietrich Thurau einst bei der Tour gefeiert, 1985 zeigt er aber auch sein anderes Gesicht. Nachdem ihm ein Rennkommissar eine Zeitstrafe wegen Windschattenfahrens aufgebrummt hatte, geht er dem Offiziellen an den Kragen. Für den Frankfurter ist die Tour direkt vorbei.
1997: Beim Massensprint in Marennes geht es zwischen dem Belgier Tom Steels und dem Franzosen Frédéric Moncassin hitzig zur Sache. Steels verliert die Nerven und wirft mit der Flasche nach Moncassin. Für den Sprinter ist mit dieser Aktion die Tour vorbei.
2010: Als Anfahrer für Mark Cavendish soll Mark Renshaw für seinen Kapitän den Weg freimachen. Im Zielsprint der elften Etappe in Bourg-Lès-Valence übertreibt es der Australier. Mit Kopfstößen traktiert er den Neuseeländer Julian Dean und wird daraufhin ausgeschlossen.
2017: Weltmeister Peter Sagan fährt im Sprintfinale der vierten Etappe nach Vittel den Ellbogen gegen Mark Cavendish aus. Der Brite kracht in die Absperrgitter und erleidet einen Bruch des Schulterblatts. Sagan wird wegen Rücksichtslosigkeit disqualifiziert.