Schon bei der ersten Einfahrt in den Hanka-Berg zerriss das Feld, lief aber im weiteren Verlauf wieder zusammen. Nach der zweiten Zieldurchfahrt setzte sich eine zehnköpfige Gruppe ab. Diese fuhr zwischenzeitlich bis zu 1:20 Minuten Vorsprung heraus. Mit dabei waren auch die Deutsche Zeitfahr-Meisterin Trixi Worrack (Canyon-Sram) und Roxane Kneteman (Niederlande), die beide weniger als eine halbe Minute Rückstand auf die Gesamtführende Brennauer hatten.

Worrack sicherte sich an den noch ausstehenden Sprintwertungen Punkte und Sekunden und fuhr damit zwischenzeitlich bereits im virtuellen Gelben Trikot. Allerdings konnte das Feld am Ende doch noch mal dichter herankommen und Brennauer verteidigte das Gelbe Trikot mit drei Sekunden auf Amy Pieters (Niederlande) und sieben Sekunden vor Knetemann. Brennauer: «Wir sind hier mit fünf Fahrerinnen am Start. Es ist klar, dass wir das nicht über die gesamte Woche kontrollieren können. Deshalb war die Situation heute mit der großen Spitzengruppe für uns ideal, denn Trixi war ja mit dabei.»

Am Ende wurde die Spitzengruppe dann im letzten Anstieg zum Hanka-Berg regelrecht gesprengt. Von den vier verbleibenden Fahrerinnen hatte am Ende Lex Albrecht das beste Ende für sich. «Ich habe unten im Berg nicht selbst attackiert. Aber ich habe damit gerechnet und konnte dann gut reagieren. An dem letzten steilen Stück kurz vorm Ziel konnte ich dann vorbei gehen. Das war heute eine sehr harte Etappe und ich bin glücklich, hier gewonnen zu haben.»

Morgen wechselt der Tour-Tross erstmals in die Klassiker-Stadt Weimar. Die 123,4 Kilometer lange Etappe führt das Feld insgesamt zweimal auf verschiedenen Wegen über den Ettersberg. Etwa in der Hälfte der zweiten Überquerung geht es dabei auch über die «Ottstedter Mauer» ein giftiges Steilstück an der Südwestflanke des Ettersberges.