Erfurt (rad-net) - Zwei Sekunden fehlten dem Deutschen Meister Silvio Herklotz, um sich nach der 1. Etappe das Gelbe Trikot der Thüringen Rundfahrt überzustreifen. Der Berliner, der auf dem Hainleite-Rundkurs hinter dem polnischen Tagessieger Lukasz Wisniowski als Zweiter ins Ziel kam, liegt nun im Gesamtklassement hinter dem australischen Spitzenreiter Damien Howson und dem Dänen Lasse Norman Hansen auf Platz drei der Gesamtwertung. Howson genügte Platz 23 im Verfolgerfeld, um weiterhin das Gelbe Trikot tragen zu dürfen.
Der traditionsreiche Hainleite-Klassiker fiel buchstäblich ins Wasser. Während in vielen Teilen Deutschlands die Menschen mit den Fluten des Hochwassers kämpfen, mussten auch die Teilnehmer der 38. Internationalen Thüringen Rundfahrt gegen Starkregen und Wind bestehen. So gestaltete sich die erste Etappe nicht nur topografisch als sehr anspruchsvoll, es ging über den Kyffhäuser und anschließend dreimal über die zwölf Prozent steile Arnstädter Hohle, sondern das schlechte Wetter zerrte zusätzlich an den Kräften der jungen Akteure.
In der ersten Rennhälfte, die das Peloton noch im Trocknen fuhr, bestimmte eine vierköpfige Ausreißergruppe das Renngeschehen. 70 Kilometer fuhr das Quartett an der Spitze, mit einem Maximalvorsprung von 4:40 Minuten. Mit dem einsetzenden Regen hatte das Feld die Ausreißer wieder gestellt, eine weitere Attacke war ebenso erfolglos.
Erst 2000 Meter vor dem Zielstrich rissen der Deutsche Meister Silvio Herklotz und der Pole Lukasz Wisniowski doch noch eine Lücke zum Feld und retteten einen hauchdünnen Vorsprung von sechs Sekunden ins Ziel. Herklotz unterlag im Endspurt dem polnischen Kontrahenten, rückte aber in der Gesamtwertung auf den dritten Platz nach vorn. «Schade, aber die Rundfahrt hat gerade erst begonnen“, zeigte sich der Berliner für die nächsten Tage zuversichtlich. Den Spurt der Verfolger gewann der Däne Kristian Haugaard, der vor seinen Landsleuten Hansen und Nielsen und Rick Zabel über den Zielstrich fuhr. Zabel war als Sechster bester Deutscher im Tagesklassement.
Die morgige zweite Etappe ist mit 185,8 Kilometer nicht nur die längste der diesjährigen Rundfahrt, sondern mit seinen vielen Steigungen und Abfahrten durch das Eichsfeld auch unberechenbar. Gestartet wird sie um 12:30 Uhr in der Hauptstraße von Behringen, das Ziel befindet sich wenige 100 Meter weiter in der Bahnhofstraße, wo die Fahrer gegen 16:46 Uhr erwartet werden. Unterwegs locken die Sprintwertungen in Mühlhausen und Gera die Zuschauer an die Strecke.