Apeldoorn (rad-net) - Die deutschen Teamsprinterinnen sind neue Weltmeisterinnen. Bei den Titelkämpfen in Apeldoorn (Niederlande) gewannen Kristina Vogel und Miriam Welte im Finale gegen die Niederländerinnen Shanne Braspennincx und Kyra Lamberink. Da Pauline Grabosch in der Qualifikation zum Einsatz kam, erhielt sie ebenfalls die Goldmedaille.
Die deutschen Sprinterinnen fuhren ein souveränes Turnier. Bereits in der Qualifikation waren Grabosch/Welte am schnellsten. Dies führten Vogel/Welte in der ersten Runde fort, kamen souverän ins Finale und auch dort waren Vogel/Welte nicht zu schlagen. Mit einer Zeit von 32,605 Sekunden waren sie mehr als eine halbe Sekunde schneller als die Niederländerinnen Lamberink/Braspennincx, die sich die Silbermedaille sicherten. Bronze ging an die Russinen Daria Shmeleva/Anastasiia Voinova gegen China (Chaorui Song/Tianshi Zhong).
Während Vogel den zehnten WM-Titel ihrer Karriere feierte, war es für Grabosch die Premiere im Elitebereich. «Einfach Wahnsinn, mit diesen beiden Frauen hier zu stehen», sagte die 20-Jährige. «Das Finale habe ich ja von außen beobachtet und war sicherlich noch aufgeregter als die beiden. Ich kann meine Gefühle gar nicht beschreiben. Man arbeitet so hart und wird dann mit dem Regenbogentrikot belohnt. Ein Kindheitstraum ist für mich heute in Erfüllung gegangen», so Grabosch weiter.
«Was für ein Sieg! Ich könnte losweinen. Es lastete sehr, sehr viel Druck auf uns. Es wird von Jahr zu Jahr schwieriger. Wir kämpfen seit vier Jahren um genau diese Medaille, umso schöner, dass der Plan heute aufgegangen ist. Jeder will mich fallen sehen, aber ich habe heute meine zehnte WM-Medaille gewonnen», freute sich Vogel. Und Miriam Welte ergänzte: «Wir haben unglaublich hart dafür gekämpft und haben heute als Team gewonnen. Ich bin unheimlich glücklich, dass es heute gepasst hat. Ich habe vor dem Finale zu Kristina gesagt, denk an die Möhre in Melbourne [damals gewannen sie erstes Teamsprint-Gold, Anm. d. Red.]. Und Kristina hat in die Möhre gebissen.»
«Der Erfolg hier war für uns sehr wichtig und gibt uns in Richtung Olympia viel Rückenwind», sagte Bundestrainer Detlef Uibel. «Mit diesem Trio haben wir ja schon bei der EM in Berlin experimentiert und es hat heute wieder geklappt. Das ist eine sehr gute Ausgangsposition für Tokio. Vogel, Welte, Grabosch, dazu noch Hinze und Friedrich aus den jüngeren Jahrgängen. Da entsteht im Kurzzeitbereich bei den Frauen ein Konkurrenzkampf, der uns international noch stärker und stabiler macht. Die drei haben im Vorfeld gut zusammengearbeitet. Der Titel war Zucker auf die Seele.»