Dortmund (dpa) - Nach den Dopinggerüchten um seinen Teamarzt Claudio Sprenger geht der Chef des deutschen Radrennstalls Milram, Gerry van Gerwen, auf Nummer sicher. Der Niederländer lässt sich von dem Mediziner schriftlich bestätigen, dass dieser nie etwas mit Doping zu tun gehabt hat.
«Ich vertraue ihm, aber ich muss mich absichern. Das ist meine Pflicht gegenüber dem Team und dem Sponsor», sagte van Gerwen in Dortmund. Die schriftliche Erklärung wurde am Montagnachmittag bei einem Notar aufgesetzt und soll in den nächsten Tagen von Sprenger unterschrieben werden.
Der Milram-Arzt soll nach einem Bericht der «Bild am Sonntag» vom 22. Februar vom geständigen Dopingsünder Jörg Jaksche bei dessen Vernehmung durch das Bundeskriminalamt (BKA) im Juli 2007 belastet worden sein. Sprenger war 1997 und 1998 als Mannschaftsarzt beim Team Polti beschäftigt, für das auch Jaksche fuhr und wo er erstmals mit Doping in Berührung gekommen sein will. Der derzeit arbeitslose Radprofi aus Ansbach hatte den Zeitungsbericht weder bestätigt noch dementiert.
Van Gerwen erklärte, dass Sprenger ihm versichert habe, niemals an Doping-Praktiken mitgewirkt zu haben. Zudem habe der Mediziner ihm gegenüber betont, damals der dritte Teamarzt gewesen zu sein und nur an 20 bis 25 Tagen für Polti gearbeitet zu haben. «Er ist bereit, eine entsprechende Erklärung zu unterschreiben», sagte van Gerwen.