Berlin (dpa) - Auch mit seinem neuen Sponsor aus der Schweiz behält das im Moment noch unter dem Namen Giant-Alpecin firmierende Radsport-Team 2017 seine deutsche WorldTour-Lizenz, bestätigte Teammanager Iwan Spekenbrink der Deutschen Presse-Agentur.
Die neue Team-Zentrale der zukünftigen Sunweb-Giant-Mannschaft soll im kommenden Jahr wohl in Köln eröffnet werden. In welchem anderen Rennstall sich der bisherige Geldgeber Alpecin in Zukunft engagieren wird, ist offiziell noch immer nicht bestätigt. Alle Zeichen deuten auf die wegen der Doping-Vergangenheit nicht gerade bestens beleumundete russische Formation Katusha hin. «Zum Timing kann ich noch nichts Konkretes sagen», erklärte Alpecin-Sprecher Marcel Klöpping auf dpa-Anfrage. Bei Katusha unterschrieben zuletzt der dreifache Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin und Rick Zabel.
«Mit dem Engagement des Reiseunternehmers 'sunweb' haben wir die langfristige Sicherheit, dass wir Nachwuchsfahrer in unserem umfangreichen Development-Programm entwickeln und an die absolute Spitze führen können. Diese Möglichkeit hatten wir mit anderen Sponsoren nicht. Unsere finanziellen Möglichkeiten sind gestiegen», sagte Spekenbrink, der seinen neuen Finanzpartner während der vergangenen Tour de France in einer Wallfahrtskirche in Andorra vorgestellt hatte. Der Niederländer kündigte noch die «Verpflichtung eines großen Namens» für sein Team an.
Die Spekenbrink-Equipe sicherte sich für sein engagiertes Nachwuchs-Programm zuletzt unter anderem die Dienste von Phil Bauhaus und Junioren-Zeitfahr-Weltmeister Lennard Kämna. Im Vorjahr hatte Topsprinter Marcel Kittel das Team Richtung Etixx-Quick-Step verlassen, zum Ende der Saison geht auch Klassikerjäger John Degenkolb (Trek-Segafredo).
Dieser Aderlass führte mit dazu, dass der Bielefelder Finanzier Alpecin unruhig wurde und sich offensichtlich auf die Suche nach einem neuen Team machte. Sonst ist es immer andersherum: Ein Team sucht einen potenten Geldgeber.
«Ikonen im Team zu haben, ist vielleicht für den Moment interessant - wenn sie in Form sind. Für die Nachhaltigkeit ist es aber viel wichtiger, ein System zu erarbeiten, in dem solche Topfahrer entwickelt werden können. Das haben wir jetzt, wie natürlich in Michael Matthews und Tom Dumoulin auch Weltklassefahrer», erklärte dazu Spekenbrink mit Blick auf die abgewanderte Prominenz.
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