Frankfurt (dpa) - Angeführt vom WM-Dritten Stefan Schumacher und mit viel Rückenwind nach bislang fünf Saisonsiegen will das Team Gerolsteiner am 1. Mai bei «Rund um den Henninger Turm» auftrumpfen und damit auch die Sponsorensuche positiv beeinflussen.
«Ein Sieg in Frankfurt wäre absolut unschädlich bei der Suche nach neuen Geldgebern», sagte Sportdirektor Hans-Michael Holczer. Was die Zukunft des eigenen Rennstalls angeht gibt sich der 54-Jährige weiter zuversichtlich. «Wir haben zwei interessierte Firmen, die nun auf Vorstandsebene über ein Engagement beraten. Bis Ende Juni wird die Zukunft geklärt sein», meinte Holczer.
Der Sportdirektor kämpft derzeit an vielen Fronten um die Zukunft des Radsports. «Ich meine Anzeichen erster Ergebnisse erkennen zu können», sagte Holczer. In den nächsten Wochen werde noch einiges passieren. «Es wird keine Spaltung des Weltverbandes geben. Was ich aber auf uns zukommen sehe, ist, dass die Veranstalter eine neue Rennserie etablieren», meinte der gelernte Mathematiklehrer.
Wie der nach dem Ausstieg von T-Mobile bekannteste deutsche Rennstall Gerolsteiner kämpft derweil auch der traditionsreiche Frühjahresklassiker in Frankfurt noch um seine Zukunft. Seit der bisherige Hauptsponsor im August des vergangenen Jahres seinen Ausstieg mit dem Ende des diesjährigen Rennens öffentlich machte, ist Veranstalter Bernd Moos-Achenbach auf der Suche nach Sponsoren. «Die Zeiten im Radsport sind aber nicht leicht», sagte der Organisator, der dennoch davon ausgeht, dass es auch 2009 eine Auflage gibt.
Für das diesjährige Rennen, nach dem witterungsbedingten Ausfall von «Rund um Köln» das erste ganz große Rennen der Saison in Deutschland, ist es den Veranstaltern gelungen, wieder eine starkes Teilnehmerfeld zu verpflichten. Neun ProTour-Teams sind auf den 179 Kilometern rund um Frankfurt dabei, darunter neben Gerolsteiner auch das inzwischen mit deutscher Lizenz fahrende Team Milram. Dort richten sich alle Augen auf das Sprintduo Alessandro Petacchi und Erik Zabel.
Zabel ist mit drei Siegen nach wie vor Rekordsieger des Rennens und will bei seinem wohl letzten Auftritt in Frankfurt erneut ganz vorne landen. «Das wollen wir natürlich verhindern. Aber der Druck auf uns ist gerade in Frankfurt sehr groß. Alle erwarten etwas», sagte Holczer.