Alcudia (rad-net) - Mit dem Trainingslager auf Mallorca hat für die Juniorenkader des Bund Deutscher Radfahrer endgültig der Ernst der Saison begonnen. Wie es den Radsportlerinnen und Radsportlern in Alcudia und bei ihren Ausfahrten über die ganze Insel ergangen ist, hat der Kader von Patrick Moster und Helmut Taudte zwei Wochen lang in seinem Tagebuch auf rad-net, das mit der heutigen letzten Trainingsausfahrt zu Ende geht. Morgen wird der Radsport-Nachwuchs die Heimreise antreten.
Nachdem bisher Bastian Bürgel, Michael Hümbert, Jakob Steigmiller, Christopher Roth, Patrick Sylla, Max Klein, Theo Reinhardt, Daniel Mrosek, Max Stahr, Felix Dehmel, Meik Hann, Constantin Liebenow, Harry Kraft, Chrstian Dreßler und Thomas Juhas berichtet haben, erzählt Fabian Danner vom Finale der gut 2000 Kilometer, die der Juniorenkader in zwei Wochen auf der Insel zurückgelegt hat. Der 17-Jährige aus Wangen, der in der kommenden Woche Geburtstag hat, war mit insgesamt sieben Siegen und dem Titel des Deutschen Meisters im Cross der überragende Nachwuchsfahrer dieses Winters.
„Tja, nun ist es auch schon wieder Geschichte, das Trainingslager der Junioren auf Mallorca. Und zum Abschluss war das Wetter noch einmal richtig schlecht. Schon bei der Abfahrt sah es nicht gut aus. Damit konnten wir uns schon in der ersten Stunde ausrechnen, dass das Training heute endlos werden würde. Als es nach einer Stunde dann auch noch angefangen hat zu regnen, war das der Stimmung auch nicht wirklich förderlich. Aber die schöne Strecke zwischen Andratx und Esporles immer an der Küste entlang hat doch für einiges entschädigt.
Und kurz vor Esporles ist dann der Himmel doch noch aufgerissen und so kamen wir auf unserer letzten Runde hier doch noch in Sachen Sonne auf unsere Kosten. Nach gut 180 Kilometern und sechs Stunden waren wir letztlich wieder am Hotel und sind jetzt wohl erstmal alle glücklich, dass wir wieder nach Hause dürfen. Zumal wir wissen, dass wir in den zwei Wochen hier echt gut trainiert haben. Insgesamt sind wir hier auf etwa 2000 Kilometer gekommen.
Ansonsten stand heute nur noch das Einpacken der Räder auf dem Programm und dann geht‘s morgen heim. Frohe Ostern!“
Fabian Danner im Sportlerportrait
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Alcudia, 21. März 2008
Am 14. Tag erzählt Thomas Juhas, was er demnächst zu Hause vermissen wird und warum Patrick Moster dem Team heute eine Kugel Eis erlaubt hat. Der 18-Jährige, der in diesem Jahr bereits das Omnium im Rahmenprogramm des Berliner Sechstage-Rennens gewonnen hat, gewann im vergangenen Jahr auch beim Bundesliga-Finale in Büttgen und holte zwei Medaillen bei den Deutschen Meisterschaften auf der Bahn.
„Das war also unser vorletzter Trainingstag - zum Glück war das Wetter heute mal wieder etwas milder gestimmt als gestern. Wo gestern nur graue Wolken waren, war heute strahlendes Blau angesagt. Zumindest noch heute morgen. Beim gewohnt ausgiebigem aber natürlich ganz gesunden Frühstück ist mir dann erstmal aufgefallen, was mir daheim fehlen wird. Ich weiß gar nicht, wie ich leben soll, wenn ich auf diese 30 Meter Buffet verzichten muss.
Aber kommen wir zum wichtigsten Punkt unseres Urlaubs auf Mallorca, dem Training. Am Anfang meinte es der Wind heute mal richtig gut mit uns. Das hat auch prompt die Motivation und das Tempo in der Gruppe gesteigert. Auch der Zusatzantrieb hat allerdings nicht gereicht, einen entschlossenen Angriff einer etwa 20 Mann großen Gruppe von Radsporttouristen abzuwehren. Aber gut, wir sind ja zum Training hier und nicht für Radrennen, also haben wir sie fahren lassen und das Training in unserem Tempo fortgesetzt. Außerdem hatten wir eh keine Zweifel, dass wir die Gruppe im Anstieg zum Coll de Puig Major wieder einholen würden...
Am Berg war für uns dann Einzel-Tempo angesagt. Mit Abstand ging es in die Rampe, dazu sieben Sprints über 20 Sekunden im Abstand von 40 Sekunden. Hört sich erstmal nicht hart an, aber als wir am Bus ankamen, wo unser Teamarzt für die Laktaktmessung gewartet hat, waren wir alle Tüten - oder grau. Ganz wie man will.
Von oben ging es dann noch über die halbe Insel. Und zu unserem großen Vergnügen nur mit Gegenwind. Aber bei Kilometer 110 kam zum Glück die Wende. Und da der Wind seine Richtung beibehielt, konnten wir die letzten 70 Kilometer mit einem 40er Schnitt fahren. Trotzdem waren alle erleichtert, die 180 Kilometer überlebt zu haben. Und zur Krönung des Tages hat uns Patrick Moster allen sogar noch eine Kugel Eis erlaubt. Jetzt freuen sich alle auf den letzten Tag. Da gibt‘s dann noch die längste Ausfahrt der zwei Wochen. So, jetzt noch lieben Grüße nach Deutschland an meine Freundin Anna und dann früh ins Bett...“
Thomas Juhas im Sportlerportrait
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Alcudia, 20. März 2008
Vom 13. Tag auf Mallorca erzählt Christian Dreßler wie sich am Tag nach dem Ruhetag alle Sünden bemerkbar machen und warum seine Motivation schon vor dem Frühstück im Keller war. Der 17-jährige aus Fleischwangen war im vergangenen Jahr unter anderem Fünfter der baden-würtembergischen Meisterschaften im Straßenrennen und am Berg.
„Kein guter Tag. Fing schon damit an, dass mein Zimmernachbar und ich heute früh den obligatorischen Messtermin für den CK-Wert beim Teamarzt fast verschlafen hätten, den es immer nach dem Ruhetag gibt, damit die Trainer festellen können, ob man fit ist oder überzockt hat. Als Entschuldigung muss ich aber anmerken, dass wir den genauen Termin erst um gefühlt zwei Uhr in der Nacht, in echt so ungefähr halb elf am Abend bekommen haben. Im meinem allgemein verpennten Zustand muss ich wohl vergessen haben, den Wecker zu stellen. Aber die innere Uhr hat uns dann noch um acht geweckt, so dass ich den Termin zumindest verschlafen und barfüßig einhalten konnte.
Der anschließende Gang auf die Waage hat den Tag aber leider auch nicht besser gemacht. Die Sünden des Ruhetages hatten sich heute früh leider nicht in Luft aufgelöst. Und leider ging‘s mit der Misere des heutigen Tages gleich weiter, denn beim Öffnen der Vorhänge haben sich meine Vermutungen aus der Nacht bestätigt: Alles grau und in den Bergen sogar Regen. Dazu konnte ich von meinem Berge-Meer-Hinterhof-Ausblick schon eine Vorahnung von dem einfangen, was uns erwarten würde. Starker Wind und hohe Wellen waren mir ein sicheres Indiz dafür, dass es heftig windete. Das war‘s dann endgültig mit der Motivation. Die war nicht nur im Erdgeschoss, die war im Keller.
Zur Abwechslung gab‘s dann heute erstmals auf der Insel freie Klamottenwahl. Das heißt, wir hätten sogar kurz fahren können. Komischerweise hat von dieser Möglichkeit bei dunkel bewölktem Himmel und 13 Grad keiner Gebrauch gemacht. Einige kamen sogar mit Überschuhen und langen Handschuhen runter. Das fand Patrick Moster aber dann doch übertrieben: ,Was wollt ihr denn anziehen, wenn‘s richtig kalt ist?‘ Also blieben Überschuhe und langen Handschuhe im Hotel.
Das Training selbst war dann sehr ruhig. Wir haben es aber trotzdem geschafft, zwei Kollegen zu verlieren. Aber sonst lief alles ganz normal. Nur die letzten 50 Kilometer waren etwas anstrengender. Da kam uns der Wind nämlich dummerweise voll entgegen.“
Christian Dreßler im Sportlerportrait
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Alcudia, 19. März 2008
Am zwölfte Tag erzählt Harry Kraft, wie man in Alcudia den Ruhetag am besten verbringt. Der 17-Jährige vom Athletik Club Weinheim gehörte im vergangenen Jahr zu den stärksten Zeitfahrern seines Jahrgangs und holte unter anderem während der Niedersachsen-Rundfahrt der Junioren im Kampf gegen die Uhr platz drei.
„Sonne, Strand und Meer, das war das Programm, das sich Felix Dehmel und ich uns heute für den Ruhetag vorgenommen hatten. Nach der Trainingseinheit gestern mit über 170 Kilometern haben wir uns das ja wohl auch redlich verdient. Nach einem deliziösen Frühstück haben wir uns so genannte „Tetra-Mobilas“ gemietet. Zusammen mit Jakob, Theo, Nikias, Thomas, Chris, Constantin und Flex sind wir losgezogen, war echt lustig. Während wir zum Hafen von Alcudia gestrampelt sind, haben wir uns erstmal diverse Überholmanöver und Abdrängversuche geliefert. Einmal Radrennfahrer, immer Radrennfahrer...
Am Hafen haben wir es uns bei guter Laune rund um gut gehen lassen. Die Sonne hat geschienen, das Meer hat gerauscht, alles perfekt. Wir haben uns entspannt und über das Trainingslager, den Alltag und das Leben geplaudert. Ist schon cool, das Wetter hier genießen zu können, wenn man aktuell das Wetter zu Hause sieht. Ich habe ja mit meinem wunderschönen Wohnort Heidelberg in Nordbaden Glück gehabt, weil dort recht gutes Klima herrscht. Aber hier hier ist das Wetter momentan eindeutig noch besser.
Zurück im Hotel haben wir die Regeneration dann fortgesetzt und noch eine Runde auf der Couch gelegen und gefaulenzt. Na ja, wenn man schon über eine Woche im Trainingslager ist, ist es ja wahrscheinlich kein Wunder, wenn man sich etwas schlapp fühlt. Abgerundet wurde das Programm dann von der großen Besprechung mit den Bundestrainern, Rückenschlule mit unserem Physiotherapeuten, dem Müslimacher und einem ausführlichen Gespräch zur Dopingprävention mit einem Psychologen. Also auch am Ruhetag ein volles Programm... So, jetzt muss ich noch meine Familie grüßen. Und vor allem meinen Opa, der feiert nämlich heute seinen 80. Geburtstag.“
Constantin Liebenow im Sportlerportrait
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Alcudia, 18. März 2008
Am elften Tag stellt Constantin Liebenow fest, dass auf Mallorca auch flache Runden in die Beine gehen und worauf er sich für den Ruhetag am meisten freut. Der 17-Jährige vom RSC Cottbus holte sich im vergangenen Jahr den Titel des Deutschen Meisters der Jugendklasse und war unter anderem auch Sieger des Rennens am Sachsenring.
„So nun ist auch der dritte Dreierblock vorbei. Nach der Königsetappe gestern haben wir heute ganz schön die Beine gespürt, als wir auf unsere bisher längste Ausfahrt gegangen sind. 160 Kilometer standen heute auf dem Plan, bei denen uns diesmal auch Bundestrainer Helmut Taudte auf dem Rad begleitet hat. Nachdem wir an den vergangenen Tagen eher in den Bergen unterwegs waren, ging es heute nur durch welliges Gelände. Aber auch das kann ganz schön in die Beine gehen. Jedenfalls waren wir alle gut froh, als wir nach etwas mehr als fünf Stunden wieder am Hotel waren. Die meisten von uns - mich eingeschlossen - können außerdem schon lange nicht mehr sitzen. Den einen oder anderen Kilometer sind wir in den vergangenen Tagen wohl schon gefahren.
So, jetzt freue ich mich erstmal auf die Massage bei Gerhard Wohlrab. Da wir heute recht spät angekommen sind, gibt‘s die aber erst nach dem Abendessen. Das wird Entspannung pur. Manchmal ging es in den vergangenen Tagen sogar so weit, dass ich dabei eingeschlafen bin, während im Fernsehen Paris-Nizza gelaufen ist.
Insgesamt ist also alles gut. Und wenn ich das Wetter hier so mit dem Wetterbericht für zu Hause vergleiche, dann will ich eigentlich gar nicht mehr weg. In Potsdam werde ich wohl wieder meine Thermobekleidung rauskramen müssen... Aber zuerst freue ich mich jetzt auf den nächsten Ruhetag. Lange ausschlafen, spät frühstücken und dann ein kurzes individuelles und ruhiges Training. Und vielleicht auch noch der ein oder andere Eisbecher, mal sehen. Ansonsten gibt es morgen noch die große Besprechung mit den Trainern und anschließend Rückenschule. So ganz ruhig wird der Ruhetag wohl doch nicht...“
Constantin Liebenow im Sportlerportrait
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Alcudia, 17. März 2008
Am zehnten Tag erzählt Meik Hann von seiner Leidensgeschichte auf der schwersten Etappe des Trainingslagers und von seiner psychologischen Kriegsführung mit dem Bundestrainer und gratuliert seinen Opa zum 70. Geburtstag. Der 17-Jährige vom VCE Duderstadt war im vergangenen Jahr im Einzelzeitfahren und auf der Bahn unter anderem dreifacher niedersächsischer Meister.
„Angefangen hat das Duell mit Patrick Moster ja eigentlich schon gestern am Berg von Randa und ging es dann in die zweite Runde. Ich kann nur sagen, es wurde eine Leidensgeschichte. Aber soviel vorweg: Ich war dabei nicht alleine. Heute standen Coll de Soller, Coll de Puig Major und dann noch Sa Calobra auf dem Programm - also die volle Dröhung. Am Anfang hinauf Richtung Coll de Soller ging es mir noch sehr gut, dieser Berg kommt mir sehr entgegen, da er nicht so steil und lang ist. Da kann man richtig schön hochdrücken. Da habe ich mich noch stark gefühlt - und runter geht‘s mir ja sowieso immer gut.
Als nächstes kam dann der Coll de Puig Major. An diesen Berg habe ich ohnehin nicht so gute Erinnerung, da hatte ich schon gestern einen rabenschwarzen Tag. Aber gut, auf ein Neues. Habe es dann erstmal langsam angehen lassen und erst ab der Mitte dann etwas mehr Druck gemacht. Und prompt kam mir von vorne Patrick Moster entgegen. Wenn ich ehrlich sein soll, er sah nicht mehr so richtig frisch aus und konnte mein Hinterrad gar nicht erst halten. Das gibt natürlich Auftrieb. Sozusagen 1:0 für mich...
Oben am Pass haben wir dann erstmal unsere Flaschen aufgefüllt, aber auf der Abfahrt hinunter nach Sa Calobra nahm dann das Unglück seinen Lauf. Da habe ich mich schon nicht mehr so gut gefühlt. Unten durften wir dann endlich unsere Arm- und Beinlinge ausziehen und dann ging‘s los. Aber leider war‘s mal gleich von Anfang an schwer. Zusammen mit Patrick Moster musste ich reißen lassen. Da ging gar nichts mehr, Hungerast. Also habe ich mir noch im Anstieg zwei Riegel PowerBar gegönnt, gebracht hat es aber erstmal auch nichts. Mein Glück: Auch meinem Konkurrenten ging es nicht viel besser. Das schweißt zusammen. Erst eine Fanta, die wir uns geteilt haben, hat uns einen Schub nach vorne gegeben. Aber bis oben war es noch soooooo weit und der Anstieg wollte einfach nicht enden. Also haben wir uns gegenseitig Mut zugesprochen und hochgekämpft. Oben im Finale mussten wir uns ja zusammenreißen, oben standen ja die anderen von der Gruppe...
Da gab es dann zum Glück noch eine Stärkung und dann ging‘s zusammen zurück. Die letzten Wellen vor der großen Abfahrt taten aber dann nochmals richtig weh. Erst in der Abfahrt konnte ich mich wieder etwas erholen - ich habe aber auch echt einen Riegel nach dem anderen gegessen und war ziemlich froh, als wir irgendwann wieder am Hotel waren. Ich glaube, heute kann ich gut schlafen… Vorher muss ich aber noch meinem Opa gratulieren. Er ist gestern 70 Jahre alt geworden.“
Meik Hann im Sportlerportrait
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Alcudia, 16. März 2008
Vom neunten Tag des Trainingslagers erzählt Felix Dehmel, wo das leckerste Müsli auf Mallorca gibt und wie sich das Körpergewicht bei gesunder Ernährung entwickelt. Der 17-Jährige vom RSC Cottbus war im vergangenen Jahr unter anderem Vierter im Bundesliga-Finale auf der Bahn in Büttgen.
„Und wieder haben wir einen Trainingstag geschafft. Aber erst noch was zu gestern zum Ruhetag. Das war definitiv der chilligste Tag bisher hier. Lange schlafen, danach gemütlich frühstücken und anschließend mit dem Rad nach Alcudia in die Stadt, da haben wir uns eine schöne Portion Eis gegönnt. Aber das war vielleicht dann doch nicht so gut, denn heute morgen hatte ich mal gleich ein Kilo mehr drauf als beim letzten Wiegen. Und genau dafür gab es heute vom Bundestrainer Kritik. Fast alle Sportler des älteren Jahrgangs haben auf ihr Ausgangsgewicht noch was draufgepackt. Aber bei dem leckeren Essen hier - man ist einfach gezwungen, so viel zu essen. Nur gut, dass wir alle Leistungssportler sind und diszipliniert und wissen, was richtig ist und gut für eine gesunde Ernährung...
Im Training waren wir heute wie im letzten Block am Puig de Randa und haben ordentlich in die Pedale getreten. Insgesamt fünf Mal mussten wir den Berg hoch, bis wir gemütlich zurück ins Hotel fahren durften. Ich kann mich Max nur anschließen. Langsam kann ich auch nicht mehr sitzen, auch wenn ich meinen Po ohne Ende pflege. Aber da muss man jetzt wohl einfach durch.
Heute ging das Training aber dafür superschnell vorbei und so langsam merke ich auch, dass das Training ordentlich anschlägt. Es läuft immer besser. Das liegt aber wahrscheinlich auch an Oliver Hermanns liegt, unserem Masseur. Er hat mir gerade super die Beine massiert und bereitet übrigens das leckerste Müsli von ganz Mallorca zu. Und das sogar in drei Geschmacksrichtungen.
Jetzt bin ich mal auf morgen gespannt. Morgen gibt‘s die Königsetappe. Das volle Programm mit Soller, Coll de Puig Major und dann noch Sa Calobra, die uns den Rest geben soll...“
Felix Dehmel im Sportlerportrait
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Alcudia, 15. März 2008
Vom achten Tag des Trainingslagers erzählt Max Stahr wie er gelernt hat, eine Waschmaschine zu bedienen und dass auch Nationalfahrer Sitzprobleme haben. Der 17-Jährige aus Dinslaken gehört zu den stärksten Bahnfahrern seines Jahrganges und holte im vergangenen Jahr gleich zwei Titel bei den Deutschen Meisterschaften und vier bei den Landesmeisterschaften in Nordrhein-Westfalen.
„Also abgesehen davon, dass wir bei den gestrigen 26 Grad noch mit Beinlingen fahren mussten, macht das Training hier richtig Spaß. Damit ist das schonmal geklärt: Das Wetter ist supergut. Wirklich zu klagen habe ich wie viele andere nur über meinen Po. Nach den gestrigen fünf Stunden konnte ich gestern selbst beim Abendessen kaum noch sitzen...
Aber nach dem zweiten harten Trainingsblock und meiner lang erhofften Massage war ja heute erstmal Kompensationstag. Nach dem Aufstehen hat mich die Waage zwar mal wieder im Stich gelassen, aber beim Frühstück konnte ich dann trotzdem nicht widerstehen. Als ich die tollen Pfannekuchen mit Nutella und das überzuckerte Gebäck gesehen habe, habe ich die Waage gleich wieder vergessen und mir erstmal einen schönen Morgen gemacht.
Die ersten Probleme kamen aber anschließend. Nachdem ich meinem Papa zum Geburtstag gratuliert und mich mit Alexander Krieger für eine lockere Stunde Radfahren verabredet hatte, wollten wir noch schnell Wäsche waschen. Leider hat sich dabei herausgestellt, dass keiner von uns beiden bisher jemals eine Waschmaschine bedient hat. Da hilft dann eine Erklärung an der Wand mit dem Hinweis ,Waschprogramm auswählen‘ auch nicht viel: Die Maschine hatte sieben Stück davon. Aber am Ende ist unsere Wäsche dann doch sauber geworden und sah am Ende aus wie neu.
Danach gab‘s mit unserem Mechaniker Stefan Hauspurg noch ein paar kleinere Reparaturarbeiten am Rad und dann eine kleine Runde. Nicht übertreiben, in den nächsten Tagen steht uns noch ein hartes Trainingsprogramm bevor. Und zwischendurch freuen sich mein Zimmerkollege Daniel und ich uns schon seit mehreren Tagen auf ein Spiel gegen unseren Masseur Gerhard Wohlrab. Er hat seine Nintendo-Spielkonsole Wii dabei. Wir wollen dringend noch Tennis spielen. Mal sehen, ob er nicht kneift und ob er uns nach seiner Niederlage noch massieren wird...“
Max Stahr im Sportlerportrait
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Alcudia, 14. März 2008
Am siebten Tag schreibt Daniel Mrosek nach Ansicht von Bundestrainer Patrick Moster ganz schön mutig und erzählt von den Möglichkeiten des Abendessens sowie unter anderem wie es ist, wenn man im Trainingslager nicht richtig Radfahren kann. Der 16-Jährige vom RV Diana Oberbruch ist unter anderem Deutscher Vizemeister auf der Bahn und Landesmeister in Nordrhein-Westfalen.
„Hey, neben dem schönen Wetter, der schönen Aussicht vom Balkon, dem schönen Hotel und den guten Bedingungen zum Training hat das Leben hier auf Mallorca noch einen Vorteil: Man trifft den ein oder anderen Prominenten. Gleich beim ersten Training haben wir Erik Zabel getrofffen. Gut, nur im Vorbeifahren, aber immerhin. Neulich im Hotel ist uns dann Norman Stadtler über den Weg gelaufen. Der Ironman. Und gestern, als ich mit Max Stahr im Nachbarhotel war, um im Internet zu surfen, hat uns Marcel Wüst mit seinem kleinen Sohn Olli begrüßt. Er war wohl mit seiner Familie auf ein paar Tage Urlaub hier. Ganz schön lebhaft übrigens der kleine Olli, jedenfalls hat er seinen Papa mächtig auf Trab gehalten.
Ansonsten geht es mir persönlich im Moment nicht so gut. Ich habe schon seit der zweiten Trainingseinheit mit einem Infekt zu kämpfen und musste das Training im Vergleich zu den anderen schon etwas verkürzen und die intensiven Kilometer ganz auslassen. Und heute bin ich gleich gar nicht gefahren. Ich soll den heutigen und den morgigen Tag nutzen, um wieder gesund zu werden und dann den nächsten Block wieder voll mitfahren zu können. ich hoffe, das klappt auch, denn gute Voraussetzungen, um gesund zu werden, haben wir hier wohl. Und außerdem fährt man ja ins Trainingslager, um zu trainieren und an der Form zu arbeiten und nicht, um kränkelnd im Hotelzimmer zu liegen.
Das macht einen echt verrückt. Man weiß, die anderen sind draußen und trainieren und man selber kann nichts tun. Aber immer positiv denken. Mit der Vorfreude auf die Frühjahrsklassiker sollte das alles kein Problem sein. Wird schon werden.
Zum Schluss nur noch ein Nachtrag zum Eis- und Pommes-Verbot vom Bundestrainer. Patrick Moster hat uns zwar verboten, das Zeugs zu essen, aber ich will ihn mal dazu zitieren: ,Ihr dürft alles, Ihr dürft Euch nur nicht von mir erwischen lassen...‘ Das lassen wir mal so stehen.“
Daniel Mrosek im Sportlerportrait
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Alcudia, 13. März 2008
Am sechsten Tag auf den Balearen berichtet Theo Reinhardt wie das Training auf den Popo geht und dass Trainer doch keine Unmenschen sind. Der 17-Jährige vom SC Berlin, der in diesem Jahr bereits das Nachwuchs-Omnium beim Berliner Sechstage-Rennen gewann, ist unter anderem Sieger des Bundesliga-Finales in Büttgen und Vizemeister des Landesverbandes Brandenburg auf der Straße.
„Und wieder ist ein Trainingstag zu Ende. Heute waren wir zum ersten Mal richtig in den Bergen von Mallorca unterwegs. Gestern waren wir ja schon am Kloster Randa, aber heute sind wir mal richtig in die Serra di Tramuntana gefahren. Mit Orient, Soller und Coll de sa Batalla. Angesagt war an den Bergen K3, also Kraftausdauer, das geht ganz schön auf den Popo. Insgesamt waren wir am Ende fünfeinhalb Stunden unterwegs, entsprechend froh waren irgendwie alle, als wir den Fahrradraum des Hotels wiedergesehen haben.
Aber dank unserer offenbar guten Trainingsleistungen ist heute noch ein Wunder passiert: Bundestrainer Patrick Moster hat jedem Sportler unserer Trainingsgruppe für das heutige Abendessen einmalig ein bis zwei Kugeln Eis zum Nachtisch erlaubt. Das lässt man sich ja wohl nicht zwei Mal sagen.
Inzwischen gab es auch einen ersten Sturz. Allerdings in der Gruppe von Helmut Taudte. Patrick Sylla hat sich in der Abfahrt von Soller in einer Serpentine abgelegt. Ist aber zum Glück nicht viel passiert, nur ein paar Schürfwunden. Ansonsten plagt inzwischen die meisten nur ein ordentlicher Sonnenbrand - mich eingeschlossen. Hand und der Anfang von Arm sehen aus, als hätte ich einen Handschuh an... Alles etwas gerötet. Aber hoffen wir mal, dass von der Röte die Bräune kommt... Was man da raushören kann: Das Wetter ist inzwischen durchweg super und es macht trotz ansteigender Belastungen richtig Spaß zu trainieren.“
Theo Reinhardt im Sportlerportrait
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Alcudia, 12. März 2008
Am fünften Tag des Trainingslagers hat Max Klein seinen 17. Geburtstag gefeiert und auch gleich mit seinen Kollegen den Aufzug lahmgelegt. Klein gehörte im vergangenen Jahr zu den erfolgreichsten Jugendfahrern in Deutschland. Unter anderem gewann er das Einzelzeitfahren der Sichtung in Langenhagen und die Deutsche Meisterschaft im Mannschaftszeitfahren.
„Ausgerechnet an meinem Geburtstag mussten wir heute richtig früh raus. Um sechs Uhr stand eine CK-Test beim Teamarzt an. Dabei geht‘s um Kreatinkinase, über die kann man irgendwie bestimmen, ob man soweit fit ist oder sich zuletzt total überlastet hat. Aber wahrscheinlich waren wir heute früh alle überlastet. Unser Arzt Doktor Pottgießer hat sein Zimmer im sechsten Stock, und da mussten wir zu Fuß hin. Gestern wurde der Aufzug nämlich leider überstrapaziert und ist mit letztlich neun Nationalfahrern - erlaubt sind eigentlich sechs Personen - kurz vor dem fünften Stock stecken geblieben. Dabei waren Max Stahr, Jakob Steigmiller, Fabian Danner, Simon Nuber, Daniel Mrosek, Christopher Roth, Bastian Bürgel, Patrick Sylla und ich eigentlich ganz stolz, dass wir da alle reingepasst haben...
Nach dem Ruhetag und der Entspannung gestern mussten wir anschließend heute wieder Kilometer zählen. Nichts mit Geburtstagsgeschenken. Eingebaut war erstmals auch ein Kraftprogramm über 20 Kilometer. Auch wenn die letzten Kilometer dabei sehr hart waren, so langsam kommt Freude auf die ersten Straßenrennen auf. Dazu trägt natürlich das immer bessere Wetter hier nicht unwesentlich bei. So langsam gibt‘s schon Radfahrerstreifen. Und manche haben sogar schon etwas zu viel Sonne abbekommen und einen ersten Sonnenbrand.“
Max Klein im Sportlerportrait
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Alcudia, 11. März 2008
Am vierten Tag des Trainingslagers hat Patrick Sylla erstmal ausgeschlafen, um am Abend den ersten Ruhetag für rad-net zusammenzufassen. Sylla, mit 16 Jahren einer der Jüngsten im Trainingslager, hat sich im vergangenen Jahr mit Erfolgen in den Sichtungs- und Bundesligarennen empfohlen. Bereits früh in der Saison hatte er unter anderem das Rennen in Saargau gewonnen.
„Als mich heute um halb acht der Wecker geweckt hat ist mir zum Glück gerade noch rechtzeitig eingefallen, dass ja heute Ruhetag ist. Also habe ich das Ding aus gemacht und mich gleich wieder umgedreht. Das muss man ja ausnutzen, wenn man mal noch etwas schlafen kann. Zumal mein bayerischer Zimmerkollege mit einer leichten Erkältung kämpft und dadurch die ganze Nacht geschnarcht hat...
Den Ruhetag hat man dann auch gleich beim Frühstück gemerkt. Ausnahmsweise ging es mal etwas gesitteter und ruhiger zu. Wir mussten ja diesmal auch nicht für vier Stunden Radfahren essen. Nur Faulenzen gab es dann aber heute doch nicht. Auch wenn das Wetter dazu eingeladen hätte: Es war wolkenlos sonnig. So wünscht man sich Mallorca. Aber wir mussten natürlich den Tag nutzen, um Wäsche zu waschen. Außerdem stand Schule an und ein leichtes Radtraining. Zusätzlich gab es noch Rückenschule mit unserem Physio Oliver Hermanns. Gute Übungen, die man ganz einfach und nach jedem Training auch ohne die Hilfe irgendwelcher Geräte anwenden kann. Sehr gut für das rückenbelastende Training von uns Radfahrern.
Tja, und dann war der Ruhetag irgendwie leider schon viel zu früh zu Ende. Aber ich freu‘ ich jetzt schon auf den nächsten. Dummerweise gibt es vorher noch den nächste Dreierblock. Und der bringt Krafttraining am Berg.“
Patrick Sylla im Sportlerportrait
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Alcudia, 10. März 2008
Vom dritten Tag des Trainingslagers berichtet Christopher Roth, was für strenge Sitten im Vier-Sterne-Hotel Alcudia Park herrschen. Der 17-Jährige war im vergangenen Jahr unter anderem Vierter der Niedersachsen-Rundfahrt der Junioren und gewann das Rennen zur Bundesliga der Junioren in Geilenkirchen. Außerdem ist der Junior vom RSC Wiesbaden hessischer Meister im Querfeldein.
„Tja, das war‘s jetzt erstmal mit Internet. Drei Minuten zu spät im Hotel und gleich erwischt... Dabei hatten wir eigentlich den perfekten Zeitplan. Rein sportlich ist heute der erste Dreierblock zu Ende gegangen. Das Training war auf jeden Fall schonmal gut und anstrengend. Heute war auch nichts mehr mit Sonne. Bewölkter Himmel, Wind und nasse Straßen. Die schlechtesten Bedingungen bisher für uns auf Mallorca. Bei dem Wetter ist die fünfstündige Trainingsfahrt irgendwie endlos. Und als wir dann endlich zurück im Hotel waren, gab es noch eine ,kleine Besprechung‘ mit dem Bundestrainer über das Verhalten im Training. Ist wohl heute alles nicht so optimal verlaufen...
Jetzt freue ich mich erstmal auf den ersten Ruhetag morgen. Ausschlafen, später individuelles lockeres Training und eine freie Zeiteinteilung. Die hätten wir gestern auch gebrauchen können. Natürlich ist es schon ein Unterschied, ob man eigentlich nur trainiert oder wie zu Hause noch zur Schule geht. Hier ist schon mehr Zeit, manchmal wird der Tag sogar sehr lang. Aber manchmal rennt die Zeit auch einfach weg. So wie gestern. Wir waren mit unseren Laptops rüber in ein Hotel in der Nachbarschaft, wo es ein kostenloses Netzwerk gibt und schon auf dem Rückweg, um rechtzeitig im Hotel zu sein. Um 22 Uhr herrscht schließlich Bettruhe. Dummerweise fiel da einem unserer Berliner Kameraden ein, dass er sein Ladegerät wohl in dem anderen Hotel vergessen hatte. Also musste er nochmals zurückrennen. Das hat unseren ausgeklügelten Zeitplan, um 22 Uhr auf dem Zimmer zu sein, natürlich völlig durcheinander gebracht. Um 22.03 Uhr sind wir schließlich in die Lobby von unserem Hotel gekommen - und natürlich gleich in die Arme des Bundestrainers gerannt. Dumm gelaufen sozusagen. Jetzt haben wir für den kommenden Dreierblock erstmal Internet-Verbot. Nun gut, da müssen wir jetzt durch.“
Christopher Roth im Sportlerportrait
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Alcudia, 9. März 2008
Vom Tag drei des Trainingslagers berichtet Jakob Steigmiller, wie er nach drei Tagen die Umstellung vom verschneiten Oberschwaben auf Strandwetter an der Nordostküste Mallorcas verkraftet hat. Der 18-Jährige vom RSC Biberach wurde im vergangenen Jahr unter anderem Deutscher Meister in der Mannschaftsverfolgung.
„Gar nicht so einfach, die vielen Erlebnisse von hier zusammenzufassen. Beginne ich doch der Einfachheit halber mal wie die beiden anderen mit dem Wetter: Es ist einfach toll hier. Damit haben wir ganz im Gegensatz zum verschneiten Oberschwaben bei mir zu Hause einfach paradiesische Trainingsmöglichkeiten. Ganz was anderes, hier in der Sonne zu fahren. Und nachdem ich gestern beim ersten Training noch etwas muskuläre Probleme hatte bin ich froh, dass ich heute ohne Probleme fahren konnte.
Heute standen 120 Kilometer auf dem Trainingsprogramm, aber die gingen echt wie im Flug vorbei. Und dann freut man sich natürlich auf das Abendessen. Und das ist echt klasse hier - auch wenn uns Patrick Moster netterweise ein etwas abstraktes ,Eis- und Pommes-Verbot‘ auferlegt hat. Aber es gibt noch genug Alternativen, die auch lecker sind. Ganz davon ab, dass man als Sportler ja eh am besten wissen sollte, wie wichtig gesunde Ernährung ist. Wer es noch nicht weiß, ich kann es ja demnächst mal erklären. Dafür mache ich ja gerade an einem ernährungswissenschaftlichen Gymnasium mein Abitur mache. Außerdem bin ich zu dem Thema auch von zu Hause schon gut bedient. Meine Eltern betreiben nämlich einen kleinen Bio-Supermarkt. Und meine abendliche Tafel Bio-Schokolade lasse ich mir sowieso nicht ausreden. Auch nicht vom Bundestrainer.“
Jakob Steigmiller im Sportlerportrait
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Alcudia, 8. März 2008
Vom Tag zwei des Trainingslagers berichtet Michael Hümbert vom RSC Überherrn. Hümbert, im vergangenen Jahr Gesamtsieger der Niedersachsen-Rundfahrt der Junioren und Etappensieger der Sparkassen-Münsterland-Tour, ist zum ersten Mal auf Mallorca.
„Nachdem ich gestern bei der Ankunft auf Mallorca vom Wetter ja echt enttäuscht war, war es heute mal gleich traumhaft sonnig. Da freut man sich doch richtig aufs Training. Ich bin zum ersten Mal auf der Insel, da ist ja noch alles neu. Aber ich muss sagen, die Landschaft gefällt mir. Und unser Hotel ist auch mal gleich richtig gut. Die Zimmer sind groß und das Essen richtig lecker. Da muss man mal gleich richtig aufpassen, dass man nicht über den Hunger hinaus isst... Aber auch die anderen Rahmenbedingungen sind perfekt. Die Massage von Olli, unserem Masseur, war mal gleich sehr gut und erholend. Auch wenn die erste Trainingsfahrt heute noch nicht so richtig anstrengend war.
Aber macht auf jeden Fall Spaß, mal wieder eine Runde mit den ganzen Freunden aus der Nationalmannschaft zu fahren. Und wir sind auf der Insel auf jeden Fall in bester Gesellschaft: Auf einer kleinen Straße ist uns auch Erik Zabel entgegen gekommen. Auch wenn meine Pulswerte heute noch nicht so stimmten, das bekommen wir schon hin. Erstmal die Umstellung von den Temperaturen und auf das andere Wetter verkraften. Aber da mache ich mir mal keine großen Sorgen.
Übrigens perfekt, wie der Tagesablauf hier organisiert ist. Außer Training gibt es auch gleich die schulische Nachhilfe. Außer für die, die nicht mehr zur Schule gehen, weil sie schon eine Lehre machen. Für die anderen sind extra Lehrer mitgereist, damit man verpassten Unterricht und Klausuren hier aufarbeiten und schreiben kann. Aber zwei Wochen werden bestimmt trotzdem lang - ein wenig vermisst man die Freundin ja schon... Aber ich werde auf jeden Fall eine Menge Erinnerungsfotos von Mallorca mitbringen. Und die Zeit wird garantiert anstrengend, aber schön. Für unsere Mannschaft ist das Trainingslager ja sowas wie das Ende der Vorbereitung und damit der Einstieg in eine neue Rennsaison, da soll die Zeit hier auf der Insel auch den Zusammenhalt im Team stärken.
Ach ja, die Fahrräder der Stuttgarter sind übrigens auch noch angekommen heute. Sogar schon am Vormittag. Damit konnten alle mitfahren. War schon ein cooles Bild, als wir alle mit der großen Gruppe losgerollt sind...“
Michael Hümbert im Sportlerportrait
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Alcudia, 7. März 2008
Den Anfang des Trainingslager-Tagebuchs machte der 18-jährige Bastian Bürgel vom Quest-Ralph Denk-Team. Der Deutsche Vizemeister der Junioren ist zum zweiten Mal mit dem Juniorenkader des Bund Deutscher Radfahrer im Trainingslager auf Mallorca und musste schweren Herzens erstmal sein neues Auto zu Hause zurücklassen.
„So, jetzt kann‘s losgehen. Die Anreise hat super geklappt, unser Flieger aus Nürnberg war sogar eine Viertelstunde früher da als geplant. Jetzt ist erstmal Vorfreude angesagt auf das gute Wetter, auf die Kollegen und das Training. Aber erstmal war es total kalt. Nach der Landung habe ich nur gedacht, was geht denn hier ab. Und dann hat es auch noch angefangen zu regnen. Aber ich kenn‘ das ja schon. Über Fasching waren wir schon in Italien, da hat es auch nur geregnet. Trotzdem freu‘ mich mich - letztlich ist es ja auch ein bisschen wie Urlaub. Wenn man mal bis sieben oder acht schlafen kann, das ist schon klasse. Und dann gibt‘s ja auch immer gut und lecker Essen.
Die ersten organisatorischen Dinge sind perfekt geregelt. Massageeinheiten, Zimmereinteilung, alles passt. Besonders freu‘ ich mich jetzt auch auf die gemeinsame Zeit mit Fabian Danner und Christopher Roth, mit denen versteh‘ ich mich ziemlich gut und letztlich sieht man sich ja auch nicht so oft. Aber wir hatten im vergangenen Jahr bei den Rundfahrten und so schon viel Spaß.
Spannend wird es jetzt erstmals mit den Württembergern. Alle sechs Räder aus Stuttgart sind nicht auf Mallorca angekommen. Die sollen jetzt morgen nachgeliefert werden. Wahrscheinlich fangen die jetzt gleich mal mit einem Ruhetag an…
Nun denn, mal sehen, was die Tage jetzt hier so bringen. Aber ich freu‘ mich jetzt schon auch ein bisschen auf zu Hause. Ich habe mir gestern ein neues Auto gekauft, zwar nur einen kleinen Polo, aber immerhin. Und bis jetzt bin ich nur einmal damit gefahren. Aber Ostern sind wir ja wieder daheim…“
Bastian Bürgel im Sportlerportrait
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