Hamburg (dpa) - Über die Zukunft von Sportartikelhersteller adidas als Co-Sponsor des Rad-Rennstalles T-Mobile gibt es zwischen Team und Sponsor unterschiedliche Auffassungen.
T-Mobile-Teamsprecher Stefan Wagner sagte der Deutschen Presse-Agentur dpa, «adidas wird die vertraglichen Verpflichtungen bis 2008 erfüllen». Adidas-Sprecher Oliver Brüggen betonte dagegen: «Wir prüfen nach wie vor einen Ausstieg.» Am Vortag hatte das Unternehmen angekündigt, seinen bis Ende kommenden Jahres laufenden Ausrüstungsvertrag nicht zu verlängern und einen sofortigen Ausstieg zu prüfen.
Wagner sagte, es sei dem Bonner Team schon länger bekannt, dass adidas die Zusammenarbeit nicht über 2008 hinaus ausbauen werde. Die Verantwortlichen des Rennstalls hätten sich darauf auch bereits eingestellt. «Wir sind schon mit anderen interessierten Ausrüstern im Gespräch», erklärte der Team-Sprecher.
Unterdessen betonte Christian Frommert, Leiter der Abteilung Sponsoring-Kommunikation der Deutschen Telekom AG, dass die Telekom ihre Entscheidung über ein weiteres Radsport-Engagement unabhängig von den Co-Geldgebern treffen werde: «Die Deutsche Telekom als langjähriger Sponsor und als Namensgeber des Teams nimmt natürlich eine eigene Stellung ein. Wir treffen unsere völlig eigene Entscheidung und lassen uns nicht unter Zeitdruck setzen.» Wenn eine klare kommunizierbare Entscheidung getroffen worden sei, würde diese auch bekanntgegeben werden, betonte Frommert. Die Telekom hat mit dem Magenta-Team einen Vertrag bis 2010 und lässt sich das Sponsoring jährlich rund zehn Millionen Euro kosten.
Neben adidas sind der Auto-Konzern Audi und der Fahrradhersteller Giant die weiteren Co-Sponsoren des T-Mobile-Teams. Alle drei Unternehmen machten auf dpa-Anfrage keine Angaben über die Höhe der Sponsoring-Aufwendungen. adidas begründete den angekündigten Rückzug mit den vom inzwischen suspendierten T-Mobile-Fahrer Patrik Sinkewitz geschilderten Doping-Praktiken bei T-Mobile im vergangenen Jahr. «Sie stellen in einer langen Chronologie schrittweise bekanntgewordener Vorgänge aus den vergangenen Jahren einen vorläufigen Endpunkt dar und veranlassten uns zu dieser Entscheidung», hatte adidas-Sprecher Oliver Brüggen gesagt.