Stuttgart (dpa) - Die Stadt Stuttgart hat ihre Drohungen wahr gemacht und gegen einen WM-Start der italienischen Radprofis Paolo Bettini und Danilo di Luca geklagt. «Wir haben heute Morgen beim Landgericht Stuttgart die Einstweilige Verfügung eingereicht», sagte Sportbürgermeisterin Susanne Eisenmann umringt von einem Großaufgebot an Journalisten, Fotografen und Kamerateams im Pressezentrum der Weltmeisterschaften. Titelverteidiger Bettini hat bislang nicht die Ehrenerklärung für einen sauberen Sport unterschrieben. Dies ist nach Ansicht der Ausrichter-Stadt - im Gegensatz zum Weltverband UCI - gemäß einer Ende Juli verabschiedeten Vereinbarung Bedingung für einen WM-Start. Gegen Giro-Sieger di Luca wird in Italien wegen Dopings ermittelt.
«Wir lassen juristisch bewerten, ob die Unterschrift unter die Vereinbarung bindend ist und in den Fällen Bettini und di Luca dazu analog gehandelt werden muss», sagte Eisenmann. Sie habe «absolut Verständnis» dafür, dass Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, der wie sie der CDU angehört, den Bundeszuschuss in Höhe von rund 150 000 Euro vorerst eingefroren habe, obwohl die baden-württembergische Landeshauptstadt über den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) Zuschussempfänger sei: «Treffen tut es letztendlich uns.» Die WM-Organisationschefin erwartet, dass sie bis Freitag vom Landgericht informiert wird. Das Straßenrennen der Männer findet am Sonntag statt.