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Andre Greipel fährt in Lüttich als Sieger ins Ziel. Foto: dpa
01.09.2009 18:31
Sturz-Festival: Greipel holt Vuelta-Etappensieg

Lüttich (dpa) - Bei einem Sturzfestival hat Andre Greipel aus Hürth bei der Spanien-Rundfahrt den zweiten deutschen Etappensieg eingefahren. Der Profi vom Team Columbia setzte sich am Ende im Sprint einer vierköpfigen Spitzengruppe durch, die sich nach einem Massensturz kurz vor dem Ziel gebildet hatte. In die Massenkarambolage 2,8 Kilometer vor dem Ziel des vierten Tages-Abschnitts war auch Spitzenreiter Fabian Cancellara verwickelt. In Folge des Massensturzes wurden die Ankunftszeiten von der Jury nachträglich geändert. Somit konnte Cancellara das Goldene Trikot verteidigen.

Nachdem es schon im Verlauf des 225,5 Kilometer langen Tagesabschnitts von Venlo nach Lüttich zahlreiche Stürze und Unfälle gegeben hatte, waren an dem Crash kurz vor dem Ziel mindestens 40 Fahrer beteiligt. Nur die ersten sieben Fahrer kamen durch einen Verkehrskreisel, bevor der Achte eine Kettenreaktion auslöste. Das Gesamtklassement wird von Cancellara vor dem Belgier Tom Boonen, dem in Lüttich Drittplatzierten Columbia-Fahrer Bert Grabsch und Greipel angeführt. Die beiden deutschen Radprofis liegen elf Sekunden hinter Cancellara.

Auf dem vierten Tagesabschnitt mussten sich die Profis auf den 225,5 Kilometern vom niederländischen Venlo ins belgische Lüttich mit der ersten Bergwertungen der vierten Kategorie auseinandersetzen. Der frühere Cross-Weltmeister Lars Boom entschied die Prüfung für sich und fuhr ins Berg-Trikot. Bei empfindlicher Kühle war es auf der längsten Etappe der Vuelta, die teilweise auf dem Streckenverlauf des Klassikers Lüttich-Bastogne-Lüttich ausgetragen wurde, immer wieder zu Stürzen gekommen.

Milram-Profi Dominik Roels hatte wie schon auf der zweiten Etappe mit einem langen Ausreiß-Versuch für Aufmerksamkeit gesorgt und nebenbei noch die erste Sprintwertung des Tages gewonnen. Er war nach 21 Kilometern mit drei Kollegen losgefahren. Über 14 Minuten konnte das Quartett gegenüber dem Hauptfeld herausfahren, 15 Kilometer vor dem Ziel war mit dem Kölner Roels aber der letzte Ausreißer wieder eingeholt.

«Im Finale waren wir heute arg gebeutelt», so ein enttäuschter Ralf Grabsch, Sportlicher Leiter im Team Milram. «Solche Tage gibt es leider im Radsport. Wir hatten uns für heute sehr viel vorgenommen, das Profil kam uns mit Gerald Ciolek entgegen. Leider hat ihn der Sturz knapp 25 Kilometer vor dem Ziel zurückgeworfen, so dass er später beim Massensturz ausgebremst wurde. Trotz des unglücklichen Etappenendes hat Dominik Roels mit seiner super Leistung unseren Tag gerettet. Wir werden den Ruhetag morgen nutzen, um schnell wieder auf die Beine zu kommen. Und dann geht es am Donnerstag mit der gleichen kämpferischen Einstellung weiter.»

Gerald Ciolek hatte sich nach einem Sturz rund 25 Kilometer vor dem Ziel wieder ins Hauptfeld zurück gearbeitet und für den Massensturz gerüstet. Doch knapp drei Kilometer vor dem Ziel stand der 22-Jährige im Stau, musste stehen bleiben und warten.

Nach einem Ruhetag geht es am 3. September in Spanien über 174 Kilometer von Tarragona nach Vina Ros.

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