Brüssel (rad-net) - In diesem Jahr wird es keine «Hammer Series» geben. Dies teilte der Veranstalter Velon, der aus einem Zusammenschluss von elf WorldTour-Teams besteht, kürzlich mit. Die Organisatoren der Serie und der Weltradsportverband UCI stehen seit einiger Zeit vor der Europäischen Kommission und handeln einen Prozess aus, in dem die UCI beschuldigt wird, die Initiativen von Velon zielgerichtet zu unterdrücken.
Die Hammer-Serie fand erstmalig vor drei Jahren statt und besteht aus drei Rennen. Der erste Wettkampf ist für die Sprinter ausgelegt, während der Zweite Bergfahrer bevorzugt Abgeschlossen wird die Serie mit einem Mannschaftszeitfahren, sodass jeder Teilnehmer bei den Rennen auf seine Kosten kommen kann. Das Besondere hierbei ist jedoch, dass keine einzelnen Fahrer, sondern die Teams um einen Mannschaftserfolg antreten.
Das erste Hammer-Event fand 2017 in Limburg (Niederlande) statt, bevor 2018 weitere Runden in Stavanger (Norwegen) und Hongkong (China) hinzugefügt wurden. Limburg war aufgrund der Olympischen Spiele für 2020 bereits aus dem Rennkalender gestrichen worden, doch stattdessen sollte eine neue Runde in Kolumbien eingeführt werden. Ein Damenwettkampf in Stavanger war ebenfalls im Gespräch, bevor der Streit mit der UCI nun zur Absage der Serie geführt hat.
«Der Dachverband des Radsports, die UCI, hat die Hammer-Serie durchgehend angegriffen, indem sie Regularien verwendet hat, um den Titel als Serie zu vermeiden und die Entwicklung eines neuen Rennformats zu unterdrücken», heißt es im offiziellen Statement von Velon. Durch diese Diskriminierung sei man schließlich gezwungen gewesen, die Europäische Kommission zu konsultieren. «Kürzlich verhinderte die UCI, dass Hammer Stavanger ein Frauenrennen, mit voller Parität von Preisgeld, Übertragungs- und Rennformat, in die Serie einführen konnte (während sie andere Frauenrennen genehmigte und auf überlappende Rennen am selben Wochenende verlegte). Diese Aktionen haben es Velon und seinen Rennveranstaltungspartnern unmöglich gemacht, die Hammer-Serie und ihre Rennen erfolgreich weiterzuentwickeln», schreibt der Veranstalter weiter.
Das Hammer Youth- Event am 6. Juni soll aber wie geplant stattfinden. Weiter wird in diesem Jahr doch die Tour of Norway ausgetragen. Sie übernimmt den Slot von Hammer Stavanger vom 21. bis 24. Mai.
Der Streit zwischen UCI und Velon wird wohl noch einige Monate andauern, denn während Velon die UCI beschuldigt, durch die Regularien die eigene wirtschaftliche Leistung zu verbessern, hält der Radsportverband mit dem Argument dagegen, den gesamten Sport zu vertreten und nicht nur elf Herrenmannschaften. David Lappartient, Chef der UCI, hatte diesbezüglich im Januar schon ein Statement abgegeben: «Wir stehen mit Velon vor der Europäischen Kommission. Wir sind nicht einverstanden mit dem, was sie gesagt haben, und wir werden dies beweisen und Beweise für ein Verhalten haben, das wahrscheinlich im Widerspruch zum europäischen Recht steht.»