Titisee-Neustadt (rad-net) - Beim Finale der MTB-Bundesliga in Titisee-Neustadt hat der Este Martin Loo dem Lokalmatadoren Simon Stiebjahn das Nachsehen gegeben und die Reihenfolge vom vergangenen Sonntag in Freudenstadt umgedreht. Stiebjahn reichte Rang zwei mit 1:11 Minuten Rückstand für den fünften Gesamtsieg hintereinander. Der Schweizer Fabian Giger belegte Platz drei (+1:19).
Loo hatte zwar einen schlechten Start, doch es gelang ihm bereits in Runde eins zu Stiebjahn aufzuschließen. Und bereits in der zweiten von sechs Runden machte Martin Loo ernst. «Mir war am Anfang noch kalt, aber in der zweiten Runde war der Motor auf Betriebstemperatur. Ich wusste, dass ich es gegen Stiebi nicht wie letzte Woche auf einen Sprint ankommen lassen darf und bin deshalb ein hohes Tempo gefahren», erklärte Loo.
Aus der zweiten Runde brachte er 14 Sekunden Vorsprung auf Stiebjahn mit und zog ab da vorne alleine seine Kreise. Simon Stiebjahn war mit einem Handicap ins Rennen gegangen. Der Chef-Organisator des Bundesliga-Finales hatte sich am Freitag beim Abladen eines Lastwagens eine Verletzung am Knöchel zugezogen. Der Verdacht auf Mittelfußbruch bestätigte sich nicht, aber das Sprunggelenk war ziemlich geschwollen. «Ich konnte im Stehen kein Druck aufs Pedal geben, aber ich will mich nicht beschweren. Martin hätte ich heute auch so nicht geschlagen und der fünfte Bundesliga-Gesamtsieg ist super. Ich bin auch mit Rang zwei hochzufrieden. In der ersten Runde hatte ich vor meinem Publikum Gänsehaut», kommentierte der Rekord-Bundesligasieger, der sich erfolgreich gegen die Verfolgergruppe wehrte.
Martin Loo war glücklich über seinen zweiten Bundesliga-Sieg nach 2015 in Wombach. «Das Rennen hier ist das schönste, das ich bisher in der Bundesliga gefahren bin. Ich mag das, ob ich gewinne oder nicht. Und ob es nun eine Stunde oder länger geht, es ist immer hart», meinte der Estnische Meister.
Auf Rang drei landete der frühere Vize-Europameister Fabian Giger, der in der Schlussrunde seinen Landsmann Ramon Lauener noch abfing. «Es ist ein cooler Event hier und ein super Format. Das bringt noch mal andere Konstellationen, weil sich die Jungen mehr trauen. Ich habe halt mein Tempo durchgezogen und bin sehr zufrieden mit dem Saisonabschluss», so der Schweizer.
Strähle mit starker Spätform
Auf den Plätzen vier und fünf landeten Ramon Lauener (+1:23) und Sven Strähle (Böbingen,+1:46). «Ich glaube, ich muss mich nicht schämen, dass ich am Ende gegen einen Fabian Giger Platz drei verloren habe. Es hat Spaß gemacht gegen die deutschen Elite-Fahrer anzutreten», sagte Lauener.
Sven Strähle bestätigte seine starke Spätform und ließ so wohl Ben Zwiehoff als auch Julian Schelb hinter sich. Beide hatten zuletzt an einem Infekt laboriert, doch von Schelb gab es ein Sonderlob für Strähle. «Er ist echt stark gefahren», meinte Schelb, der schließlich Achter wurde. Hinter Tobias Eise, der als bester U23-Fahrer ein furioses Rennen hinlegte und damit auch die U23-Gesamtwertung für sich verbuchte.
Eise: «Vorne zu fahren hat mich echt gepusht»
«Ich hatte einen super Start und war gleich in der Führungsgruppe. Mit den Jungs vorne zu fahren, das hat mich echt gepusht», erzählte Eise mit einem dicken Strahlen im Gesicht. «Einmal hatte ich einen kleinen Patzer, aber ich habe mich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Schade, dass es kein direktes Duell mit Niklas Schehl gab, aber ich bin natürlich hochzufrieden. Der Bundesliga-Gesamtsieg ist viel wert.»
Niklas Schehl, der ihm hätte diesen Gesamterfolg noch entreißen können, hatte das Pech, dass er aus unerfindlichen Gründen am Start nicht aufgerufen wurde und deshalb weit hinten ins Rennen gehen musste. «Ich habe schon in Runde eins so viel Körner gelassen beim Lücken zu fahren, die haben mir gefehlt. Das war nicht so mein Tag», meinte Schehl etwas enttäuscht. Er belegte Rang zwölf (+3:42) und wurde damit als drittbester U23-Fahrer Gesamtzweiter der Liga.
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