Hamburg (dpa) - Der langjährige deutsche Olympia-Arzt Georg Huber hat gestanden, zwischen 1980 bis 1990 jungen Straßenradrennfahrern das leistungssteigernde Hormon Testosteron verabreicht zu haben.
Dieses Hormon gilt als das von Leistungssportlern am häufigsten angewandte anabole Steroid, zumindest in der Phase der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung. Testosteron ist nicht nur ein extrem schnell wirkendes anaboles Steroid, sondern es durchläuft auch sehr schnell den Stoffwechsel und wird dann sofort ausgeschieden.
Das Hormon der männlichen Keimdrüsen, das die sekundären Geschlechtsmerkmale des Mannes bewirkt, wurde 1935 von L. Laqueur aus Stierhoden isoliert. Die Wissenschaftler Butenandt und Ruzicka bestimmten die chemische Konstitution als Steroid. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) setzte Testosteron als verbotene Substanz («Anabole Agenten») auf die Dopingliste. Der Nachweis wird über die Bestimmung des Testosteron-Epitestosteron-Quotienten im Urin geführt.