Köln (dpa) - Bei der Doping-Probe des amerikanischen Radprofis Floyd Landis ist ein unzulässiger Testosteron/Epitestosteron-Quotient (T/E-Quotient) von 11:1 ermittelt worden.
Erlaubt ist ein T/E-Wert von 4:1. Testosteron gilt als das von Spitzensportlern am häufigsten angewandte Steroid - zumindest in der Phase der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung.
Da es bei Sportlern auch zu einer «normalen» Überschreitung des Grenzwertes durch eine stärkere körpereigene Produktion von Testosteron kommen kann, erfolgt im Zweifel eine aufwendige Analyse per Isotopen-Massenspektrometrie. Bei dem Verfahren lassen sich körperfremde Steroide anhand ihres Kohlenstoff-Isotopenverhältnisses sehr zuverlässig aufspüren. Im Kölner Doping-Analyselabor sind in den vergangenen drei Jahren rund 1500 Proben mit erhöhtem T/E-Quotient mit der Isotopen-Analyse untersucht worden. Dabei ist bei nur rund 60 Fällen eindeutig ein positives Ergebnis festgestellt worden.
Die körpereigene Produktion von Testosteron kann nach Angaben des Kölner Institutsleiters Wilhelm Schänzer durchaus zu T/E-Werten von maximal 18 bis 20 führen. Mit der Isotopen-Analyse, die erstmals bei den Olympischen Spielen 1996 angewandt wurde, kann aber exakt festgestellt werden, ob das Steroid exogen zugeführt wurde.