Wendlingen (rad-net) - Die Radball-Weltmeister vom RMC Stein, Bernd und Gerhard Mlady, haben den Deutschlandpokal gewonnen und werden damit Deutschland bei der Europameisterschaft im Juni in Wiesbaden vertreten. Parallel dazu trugen auch die Kunstradsportler ihre EM-Qualifikation aus.
Bereits in der Vorrunde waren die Franken die beste Mannschaft und gewannen in Gruppe 1 alle drei Spiele souverän. In Gruppe 2 spielte ihr späterer Finalgegner RV Obernfeld 1 (André und Raphael Kopp), musste aber nach zwei Siegen ein Unentschieden hinnehmen. Dennoch behaupteten sie die Tabellenspitze. Im Halbfinale setzte sich Stein mit 5:2 Toren gegen RSC Schiefbahn (Marius Hermanns/Sven Holland-Moritz) durch, Obernfeld kam gegen seine zweite Mannschaft (Jens Krichbaum/Manuel Kopp) mit 2:1 weiter.
Im Finale ließen die Mlady-Cousins den Kopps keine Chance und besiegten sie 8:4.
Kunstrad
Beeindruckend war die starke Vorstellung von Weltmeister Lukas Kohl (Concordia Kirchehrenbach), der mit 194,98 Punkten schon an der 200-Punkte-Marke kratzte und sich vor Marcel Jüngling (180,93/RRV Dornheim) durchsetzte. Aber er wirkte etwas wie ein einsamer Kämpfer, da nur drei Herren am Start waren, während sich der Konkurrenzkampf bei den Damen einmal mehr auf hohem Niveau abspielte. Iris Schwarzhaupt (175,50/Sportkultur Stuttgart) und Viola Brand (178,98/RSV Unterweissach) fahren zur EM, während Weltmeisterin Milena Slupina (TSV Bernlohe) im erstmals als K.o.-Runde durchgeführten Finale das Nachsehen hatte.
Aufgrund von Verletzungen rückten in der Offenen Klasse, die der dreifache Weltmeister Benedikt Bugner vier Tage nach einer OP am Sprunggelenk mit Stabilisationsschiene verfolgte, neue Namen in den Fokus. Das Duo Patrick Tisch und Lisa Stapf (RV Pfeil Magstad) sowie Sonja Kliehm und Christian Schmidt (RSV 1910 Langenselbol) erstaunten die Zuschauer in der «Halle am Speck». Im 2er der Frauen meldeten sich Lena und Lisa Bringsken nach überstandener Verletzung zurück und fahren genauso wie Caroline Wurth/Sophie-Marie Nattmann zur Europameisterschaft. Im 4er Kunstfahren werden die Damen des RSV Steinhöring die deutschen Farben vertreten.
«Mein Fazit fällt positiv aus. Es ist normal, dass die Vorbereitungen nicht auf dem gleichen Level wie vor der Herbstsaison mit dem WM als Höhepunkt sein können und deshalb teilweise die Stabilität fehlte», so Bundestrainer Dieter Maute. Der mit dem neuen Format den Ablauf «spannender» gestalten möchte.